Film anschauen?

„Kick it like Kurt“ ist auf Vimeo verfügbar (auch mit hebräischen Untertiteln) und als DVD kostenlos beim KJR erhältlich.


Kontakt
:
Kreisjugendring München-Stadt
Fachstelle Demokratische Jugendbildung
Laura Pulz
Tel. 089/ 45 20 553-40

„Kick it like Kurt“

Dokumentarfilm des Kreisjugendring München-Stadt in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München


Wer ist Kurt?

Fußball war für den jüdischen Kaufmannssohn Kurt Landauer Passion und Lebensaufgabe, seine sportliche Heimat der FC Bayern München
Viele Jahre war er Präsident der „Roten“, im Juni 1932 feierte er mit seinem Club die erste Deutsche Meisterschaft. – Eine nette Anekdote zur Geschichte des FC Bayern?

Es steckt viel mehr dahinter:
Nicht nur, dass Kurt Landauer ein wirklich außergewöhnlicher Mann war, dessen persönliche Werte und sportliche Visionen für das Profil und den Aufstieg des FC Bayern, aber auch für den Fußballsport insgesamt Maßstäbe gesetzt haben.

Nicht nur, dass die frühe Geschichte des FC Bayern eine unglaublich spannende ist – die heute aber kaum ein Fan kennt. 
Es ist vor allem die faszinierende Story des gemeinsamen Schaffens von Juden und Nichtjuden, selbstverständlich und solidarisch, weltoffen und in demokratischem Geist, den auch die Nationalsozialisten nicht brechen konnten. 

Wenn wir heute von multikulturellem Zusammenleben, von Verständigung und Toleranz reden, ist diese Story ein ganz praktisches Beispiel dafür.

Junge Leute haben sie in einem Filmprojekt aus der Vergessenheit geholt und sich fast 1½ Jahre lang mit Kurt Landauer und den Wurzeln des FC Bayern auseinandergesetzt. 
Herausgekommen dabei ist „Kick it like Kurt“, ein professioneller Dokumentarfilm, etwa 53 Minuten lang. 

Die inoffizielle Premiere war am 6. Juni 2010 im Jüdischen Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München.

2011 wurde „Kick it like Kurt“ mit dem „Münchner Bürgerpreis – gegen Vergessen, für Demokratie“ ausgezeichnet.


Ein recht spezielles Thema …

Zur Frage, wie man auf Kurt Landauer kam, gibt es verschiedene Erinnerungen, es liegt auch schon ein paar Jahre zurück …

Damals verbrachten zwei junge Frauen aus Israel ihr Freiwilligenjahr im Jugendinformationszentrum München. Sie hatten bald Freunde gefunden, es gab viele Treffen, lebhafte Gespräche, zum Beispiel über die Kontakte zwischen Deutschland und Israel, über den Holocaust, aber auch darüber, wie junge Juden heute in München leben, wie jüdische und nichtjüdische Münchner/innen Kontakt zueinander haben, miteinander arbeiten, Freizeit verbringen. Irgendwann war wohl auch Fußball ein Thema und die Tatsache, dass es in Israel diverse Fanclubs des FC Bayern gibt. Jawohl, einer der ersten Präsidenten des FCB war Jude und hieß Kurt Landauer. 

Für die meisten Fußballfans existiert der FC Bayern erst ab der „Jahrhundertmannschaft“ der 70er mit Beckenbauer, Müller und Co. 

Aber davor? Kurt Landauer? Das war neu – und interessant …

Avi Bador, ein Israeli, der in München lebt, trug die Idee in das Jugendinformationszentrum mit dem Vorschlag, einen Film über Kurt Landauer zu machen. Gemeinsam mit einem befreundeten Kameramann hatte er bereits erste Schritte unternommen und ein Interview gedreht. 

Wenn man aber Größeres plant als einen kurzen Videostreifen, geht das ordentlich ins Geld, es braucht mehr Leute und organisatorische Unterstützung.
So wanderte die Idee in den Kreisjugendring München-Stadt, zu Sylvia Holhut, die dort für „zeitgeschichtliche Projekte“ / demokratische Jugendbildung zuständig ist. Andere junge Leute erfuhren von der Projektidee und wollten unbedingt mitmachen.
Das Projekt „Kurt Landauer“ kam ins Rollen …