Protestieren und tanzen – weltweit und wir in München!
One Billion Rising 2023 war dank ALLER Beteiligten eine tolle Veranstaltung, die ein Zeichen für ein Ende der Gewalt an Mädchen, Frauen und weiblich gelesenen Menschen gesetzt hat – für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Sicherheit!
— Hier geht es zu Bildern und Videos bei Vimeo: Kurze Version mit Song und Tanz „Break the Chain“ und Langversion mit Flashmob und Parade —
Gemeinsam können wir etwas verändern! Tanz als Befreiung und Zeichen von Kraft, Mut und Stärke: Am 14. Februar 2023 sprengten die vielen Teilnehmenden das „kleine Spielhaus“ und so wurde auf der Wiese geprobt und getanzt. Zum Start am Karl-Stützel-Platz kamen viele engagierte KJR-Kolleginnen und Kollegen mit Kindern und Jugendlichen vom Luisengymnasium, aus dem Arnulfpark, dem Tasso 33, der LOK Arrival, dem Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl, dem Intermezzo, dem Jugendtreff am Biederstein und aus der KJR-Geschäftsstelle. Als Externe waren u.a. IMMA, INVIA, FTZ sowie einige Mittelschulen vertreten.
Zum zehnjährigen Jubiläum gab es diesmal etwas ganz Besonderes: statt einer festen Bühne an einem Standort ging es mit einer bunten Parade zum Tanz–Flashmob durch die Münchner Innenstadt. Begleitet wurde der Demozug von der Percussion-Gruppe von DrumaDama. Dadurch wurde auf Statements und Forderungen aufmerksam gemacht, die Kinder und Jugendliche im Vorfeld auf Plakate geschrieben hatten.
Die Stimmung war fantastisch, das Wetter spielte mit und alle wurden von der Dynamik und Power der Musik aus den mobilen Soundboxen mit Disco-Licht mitgerissen. Viele schlossen sich spontan dem Demozug an. Die kurzfristige Routenplanänderung tat der Aktion keinen Abbruch, im Gegenteil – dass die Straße gesperrt wurde und wir mit Blaulicht von der Polizei begleitet wurden, schaffte nochmal zusätzliche Aufmerksamkeit und war besonders für die jungen Menschen ein absolutes Highlight. An den vier Stationen – vom Karl–Stützel-Platz am Spielhaus Sophienstraße über den Stachus und den Odeonsplatz zum Abschluss am Marienplatz – tanzten ca. 500 Menschen lautstark, begeistert und mit vollem Körpereinsatz.
One Billion Rising – kurz OBR – ist die weltweit größte Kampagne gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, finden in über 200 Ländern Tanz-Flashmobs statt. Die Kampagne wurde 2012 von der Künstlerin und Aktivistin Eve Ensler aus New York, USA, initiiert. Anlass war eine UN-Studie, nach der jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt wird. Auf die Weltbevölkerung umgerechnet, ergibt das rund eine Milliarde (engl. one billion) Frauen, die Gewalt erlebt und der Kampagne ihren Namen gab.
Genauso viele Menschen tanzen jährlich am 14. Februar, am Tag der Liebe, nicht still, sondern in Verbindung mit anderen Frauen und Mädchen, um kraftvoll im Tanz dagegen zu protestieren.
OBR in München ist inklusiv, interkulturell und generationenübergreifend. Auch Menschen im Rollstuhl konnten bei dieser Aktion gut mitmachen und mittanzen! Man braucht auch keine Erfahrung im Tanzen – ob Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, alle waren herzlich eingeladen!
Das Spielhaus Sophienstraße ist von Anfang an engagiert und in enger Kooperation mit dem Luisengymnasium und dem OBR München e.V. dabei. – www.onebillionrising-muenchen.de
RISE! DANCE! RESIST!
Kerstin Hof, Kulturpädagogin, Spielhaus Sophienstraße, KJR
Fotos: Erika Hennig