Der große Sitzungssaal im Rathaus als Mobilitätswendecamp? Der Saal, wo sonst der Stadtrat tagt, verwandelte sich für das 18.jetzt-Rathausclubbing in eine Camp-Landschaft. Die KJR-Polit-Lounge war dabei ein Ort engagierter Diskussion um nachhaltige Mobilität.
Kunstrasen, Demoschilder, ein Mastertent für Besprechungen vor der Demo – die diesjährige Polit-Lounge, gestaltet von „Die Aktion! – Jugendbeteiligung München“ war in ein Zentrum lebendiger Diskussionen und engagierter Aktivist*innen rund um „Nachhaltige Mobilität“. Unter dem Motto „Mobilität jetzt: Werde mobil – engagiere dich!“ bot der KJR eine Plattform, wo junge Menschen die Zukunft der Mobilität in ihrer Stadt mitgestalten konnten.
Die Demoschilder waren dabei mehr als bloße Dekoration, als interaktive Ausstellung boten sie vielfältige Perspektiven zum Thema: von der Anleitung für ein „Gehmobil“ über den Anreiz zur „Frischluft-App“ für schadstofffreie Fußwege bis zur diskursiven Einordnung der IAA und der bisherigen Gegenproteste. Neben Musik, Foodtrucks, einer Gaming-Area und allem, was das Feierherz begehrt, wurde den 18.jetzt-Gästen ein Denkanstoß gegeben, der sich direkt auf ihren Alltag bezog: Wie können wir die Mobilität in München nachhaltiger und sozialer gestalten? Dieser Frage widmete sich auch die Podiumsdiskussion. Die Runde war bunt gemischt und vielfältig wie das Thema: Eine Aktivistin aus dem Mobilitätswendecamp, der stellvertretende Leiter des Jungen ADFC München, ein Künstler und Aktivist, der durch interaktive Fahrradtouren die Perspektive geflüchteter Personen auf das Thema wiedergab und ein Sozialarbeiter, der aus eigener Perspektive das Thema Barrierefreiheit im städtischen Verkehr beleuchtete. Es gab regen Austausch und Vernetzung unter den Podiums- und Partygästen.
In der anschließenden „Mobi-Challenge“ konnten Teilnehmende aus der Perspektive von Fußgänger*innen, Autofahrer*innen oder als „Critical Mass“-Fahrradgruppe das Rathaus erkunden.
In einem neuen Konzept für das nächste 18.jetzt wird die Zusammenarbeit mit den Bezirksausschüssen und dem Ring politischer Jugend (RPJ) im Fokus stehen – um neben den Erfahrungen des politischen Engagements und Aktivismus in Initiativen und Vereinen auch die Möglichkeiten der parteipolitischen und bezirksbezogenen Polit-Arbeit aufzuzeigen. Es wird auf jeden Fall wieder interaktiv – wenn der Sitzungssaal sich dieses Jahr in ein Mobilitätswendecamp verwandeln konnte, wieso nicht nächstes Jahr in einen Indoor-Rave, um über Freiräume für junge Münchner*innen zu verhandeln? Alle dann 18-Jährigen dürfen gespannt sein!
Shino Maier, Die Aktion! Jugendbeteiligung München