Mit einem großen Sommerfest feiert der Kinder- und Jugendtreff ZeitFrei sein 50-jähriges Bestehen. Kinder reiten auf Luftpumpen, eine Stadträtin schwingt durch die Luft und das große Gewitter am Ende schreckt niemanden.
Dass es hier etwas zu feiern gibt, ist nicht zu übersehen. Schon vorm Eingang an der Kurt-Eisner-Straße 28 winken Stelzenläufer*innen die Gäste heran, wehen Luftballons und schweben Seifenblasen durch die Sommerluft.
Im Hof empfängt die Blasmusik „Harmonie Neubiberg“ mit Biergartenatmosphäre, an den Tischgarnituren im Garten haben zumeist die erwachsenen Gäste Platz genommen, besonders beliebt sind die Schattenplätze – so heiß ist es an diesem ersten Julisamstag.
Die vielen Kinder hingegen flitzen über das Gelände und versuchen, an den Spielstationen möglichst viele Stempel auf ihrem Laufzettel zu sammeln. Etwa beim Bogenschießen, am Glücksrad oder beim „Luftballon-Rodeo“: Dabei sitzen bis zu sechs Kinder an einer langen Bank auf je einer Blasebalg-Pumpe. An deren Schlauchende hängt ein leerer Luftballon, mit Aufstehen und auf die Pumpe setzen in schnellem Wechsel – optisch ein wilder Ritt – wird der Ballon aufgepumpt. Bei wem er zuerst platzt, hat gewonnen.
Mit diesem großen Sommerfest feiert der Kinder- und Jugendtreff ZeitFrei sein 50. Jubiläum. Stadträtin Barbara Likus überbringt im Namen der Stadt die Glückwünsche. Sie zeichnet kurz die Geschichte des 1974 eröffneten Bewohnerzentrums Neuperlach (BWZ) nach und die des Selbstverwalteten Stadtteilzentrums (SSZ) Neuperlach, das 1976 die Arbeit aufnahm und später zum Jugendtreff RamPe wurde. Beide sind schon seit 40 Jahren unter einem Dach beheimatet, waren aber unabhängig. Seit 2017 gehören sie auch organisatorisch zusammen und sind im Viertel unter dem Namen „Kinder- und Jugendtreff ZeitFrei“ bestens bekannt. Likus lobt die hier gelebte Partizipation. „Soziale Politik bedeutet auch, dass wir Orte brauchen, an denen Freizeit mitgestaltet werden kann“, sagt sie. „Und das ist auch das zentrale Thema dieser Freizeitstätte.“
Und sie erwähnt die im Wortsinn größte Attraktion im Garten: die 10 Meter hohe Tarzanschaukel, die seit bald 35 Jahren kleine und große Kinder begeistert. „Ich werde sie nachher auch ausprobieren“, verspricht sie.
KJR-Vorstandsmitglied Fatih Demirtas dankt dem Team und gratuliert zu 50 Jahren engagierter Arbeit für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Als „Geburtstagsgeschenk“ überreicht er Leiterin Anja Ohlsson ein neues Volleyball-Netz. Diese dankt ihrem Team und ganz besonders „den vielen, vielen Ehrenamtlichen“ und erklärt: „Ohne euch wäre unsere Arbeit nicht möglich!“.
Dann löst Stadträtin Likus ihr Versprechen ein und schwingt – nach ein paar kurzen Sicherheitshinweisen durch das Team – über die Köpfe der Gäste im Garten.
Die Sommerhitze wird am Nachmittag von einer frischen Brise abgekühlt, Wolken ziehen auf und Team und Ehrenamtliche haben alle Hände voll zu tun, um Spielstände abzubauen und in Sicherheit zu bringen, was wegfliegen kann. Bald schon fallen erste Regentropfen, doch sie beenden das Fest nicht. Als wenig später ein kräftiges Sommergewitter über Neuperlach niedergeht, hat im Saal schon wie geplant der Mitmach-Zirkus „Perliko Perlako“ begonnen und zieht kleine und große Gäste in seinen Bann. Die vielen derzeitigen und ehemaligen Besucher*innen und deren Familien, die Nachbar*innen Freund*innen des Hauses feiern im Saal weiter. Später können sie sich beim Retro-Gaming von Videospielkultur e.V. durch die Videospiele der letzten Jahrzehnte zocken. Mit HipHop, Rap, Beatbox sowie Singer/Songwriter-Künstler*innen klingt das Sommerfest am späteren Abend aus.
Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR