Community Music ist aus dem Community Arts Movement im Großbritannien der 60er Jahre hervorgegangen, einer soziokulturellen Bewegung bestehend aus Künstler*innen, Sozialarbeiter*innen und Aktivist*innen, die – entgegen dem vorherrschenden elitären Kunstverständnis – jedem Menschen einen Zugang zur Kunst schaffen wollten.
Für die Community Music bedeutet das: Jeder Mensch soll unabhängig von Alter, Vorkenntnissen, finanziellen Verhältnissen oder eventuellen Beeinträchtigungen passiven und auch AKTIVEN Zugang zu Kunst und Kultur haben. Dabei geht es nicht nur um günstigere Eintrittskarten für Konzerte, sondern auch darum, eine eigene Bühne zu bekommen, die eigenen Themen durch das Medium Musik zu transportieren und in der Gesellschaft damit Gehör zu finden.
Jeder Mensch KANN – mit der entsprechenden Unterstützung – Musik machen und ist dazu eingeladen.
Praktizierende der Community Music verstehen sich nicht als Lehrer*innen, die über richtig und falsch, gut und schlecht entscheiden, sondern als Begleitpersonen, die Prozesse in Gang bringen und unterstützen.
Wer entscheidet überhaupt darüber, was gute und was schlechte Musik ist? Gibt es so etwas wie schlechte Musik? Gibt es einen anderen Maßstab als persönliche Vorlieben?
Die hier genannten Prinzipien kulturelle Demokratie, Partizipation und Inklusion finden sich auch in Musikprojekten des KJR wieder. So z.B. im Köşk (s. Foto), wo seit Jahren jeden Montag das Community-Music-Orchester zum gemeinsamen Musizieren zusammenkommt, und beim MusikMobil, dessen verschiedene Projekte ganz im Sinn der Community Music gestaltet sind.
Monika Weissenberger, KJR-MusikMobil