Gute Stimmung im EineWeltHaus: 47 Menschen tauschten sich beim Fachtag BNE über Methoden und Ideen aus, wie man Kinder und Jugendliche zu einem nachhaltigen Leben motivieren kann…
„Wie könnte man den Zusammenhang zwischen der neuen Bikini-Kollektion und dem Lieferkettengesetz in 60 Sekunden pantomimisch darstellen?“ Was sich vollkommen unmöglich anhört, war für die Teilnehmenden des Fachtags BNE am 16. November 2023 im Workshop „Improtheater“ nur eine von vielen Aufgaben. Und mit jeder neuen Herausforderung wuchs die Erkenntnis: einfach mal ausprobieren, Neues wagen und vor allem umdenken! Denn das ist nötig, wenn man junge Menschen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit für nachhaltige Themen und Lebensstile begeistern möchte, auch wenn dieses Thema in deren Familien nicht zu den Alltagsthemen gehört.
Der Fachtag wird seit Jahren in Kooperation von Ökoprojekt Mobilspiel und KJR organisiert und durchgeführt. Mitarbeitende des KJR tauschten sich mit Interessierten aus ganz Bayern aus, die es trotz Bahnstreik ins EineWeltHaus geschafft hatten, und kreierten einen Tag voller Inspiration und guter Laune. Spaß und Kreativität statt erhobenem Zeigefinger war die Herangehensweise des Tages.
Nach einem bewegenden Grußwort von Katharina Mayer und Alex Rix aus dem KJR-Vorstand wurden drei verschiedene Workshops angeboten: Beim Theaterpädagogen Philipp Boss wurden im Improtheater-Workshop mit etwas Mut und Spontanität Erzähl- und Assoziationsübungen ausprobiert. Im Workshop „Bildende Kunst“ bot Karin Bergdolt als Kunstvermittlerin den Teilnehmenden an, neue Methoden auszuprobieren um mit den Werkzeugen der Kunst eine Meinung kreativ zu äußern. Mit Wolfgang Haberl von der KJR-Fachstelle Medien und Technologie (MuT) war ein spannender Austausch über niederschwellige Projekte zum Thema Natur, Umwelt und Technik möglich. Citizen-Science-Projekte wurden dabei ebenso unter die Lupe genommen wie die generelle Frage, wie Digitalität und Nachhaltigkeit überhaupt sinnvoll verknüpft werden können, um der Lebensrealität von jungen Menschen gerecht zu werden.
Der Nachmittag startete nach einem leckeren Mittagessen vom Unverpackt-Laden in Unterföhring mit einer kurzen Präsentation aus den Workshops am Vormittag. So konnten alle einen Einblick bekommen, welche Gedanken und Methoden in den anderen Workshops prägend waren. Anschließend folgte eine Ideen-Börse: Fünf verschiedene Projekte hatten kleine Stände aufgebaut und konnten von den Teilnehmenden im offenen „Speed-Dating-Verfahren“ besucht werden. Dabei konnte man sich Input holen von den Best-Practice-Beispielen vom Klimapuzzle, dem Baumspaziergang vom Spielhaus Sophienstraße, den Stoffgeschichten der Feierwerk Südpolstation sowie den Clean-up-Konzepten von rehab republic und dem Klimaatelier von Ökoprojekt Mobilspiel im Rahmen von Kunst&Krempel. Die Projekte wurden vorgestellt und die Verantwortlichen standen natürlich Rede und Antwort für Fragen oder eine kurze Diskussion.
Das große Angebot an Ideen, wie man Zuversicht wecken kann, und Methoden, wie man partizipative Kommunikation umsetzen kann, führte dazu, dass man bereichert nach Hause ging, mit der Gewissheit, nicht alleine zu sein. „Es ist so toll zu sehen, was schon alles Gutes stattfindet, das macht echt Mut, Neues auszuprobieren…!“, fasste eine Teilnehmerin den Tag zusammen.
Julia Traxel, Fachstelle BNE und Nachhaltigkeit