Gala-Abend im KHJT Harthof

Essen verbindet Kulturen: Der Nahostkonflikt veranlasste das Team des KHJT Harthof, gemeinsam mit Jugendlichen am 27. April einen Gala-Abend zu veranstalten, der die Gemeinsamkeiten der Kulturen und die Schönheit des Nahen Ostens in den Vordergrund rückt.

Vom Konflikt im Nahen Osten sind auch die Besucher*innen der OKJA betroffen: durch Debatten im Alltag, durch Angehörige, die eigene Herkunft oder Religion. Um der Verhärtung der Meinungen etwas entgegenzusetzen, haben unsere Jugendlichen mit uns die Idee für einen Gala-Abend entwickelt.
Bevor es an die Umsetzung ging, setzten sich alle Beteiligten zusammen und überlegten, wie dieser Abend gestaltet werden könnte. Deko aussuchen, Einladungskarten erstellen, drucken und verteilen – und vor allem sollte alles unter dem Gesichtspunkt von Frieden und Gemeinsamkeit stehen. Das Tolle an der offenen Arbeit im KJR ist, dass man täglich Jugendlichen mit einer Schatztruhe an Kompetenzen begegnet, die ihre Stärken einbringen wollen.

Für den Gaumen entwickelten wir unter Anleitung eines Kochs ein 3-Gänge-Menü, das sowohl israelische als auch arabische Speisen enthielt und so den Besucher*innen den Nahen Osten kulinarisch näher brachte. Zu Beginn wurde frisches Fladenbrot mit Dips und Gemüse der Region wie Hummus und Baba Ganoush gereicht. Als Hauptspeise gab es die Wahl zwischen einer veganen, arabischen Variante eines Eintopfs und der fleischhaltigen israelischen Art. Rosenwasser, das Elixier für Schönheit aus der Region, war eine Hauptzutat der Nachspeise, die das Menü abrundete.
Für das Abendprogramm wurden die Jugendlichen befragt, was sie mit der Region verbinden. Ihre Assoziationen waren Bauchtanz und Sand. Ein berührender Sandfilm war die logische Folge und stellte den ersten Programmpunkt des Abends dar.

Die offene Arbeit und das Ermöglichen von Jugendkultur öffnet uns viele Türen. So hatte der KHJT Harthof Kontakt zu professionellen Tänzerinnen und einer Sängerin, die früher selbst die Angebote der offenen Jugendarbeit genutzt haben. Sie schafften es, die Gäste in eine andere Welt zu entführen. Eine arabische Jugendliche zeigte einen Tanz, den sie eigens für die Veranstaltung choreographiert hatte und der leidenschaftlich, intensiv und voller Gefühle war. Eine jüdische Jugendliche, die gelegentlich Elektro-Workshops im KHJT anbietet und Gast bei unseren Tanz-Jams ist, kam extra aus Paris und brachte einen wilden, mitreißenden Elektrotanz auf die Bühne. Die Live-Darbietung einer Sängerin führte den Abend über die Türkei nach Deutschland bis nach Amerika und landete schließlich im Iran, wo ein Signal für die Frauenbewegung gesetzt wurde.

Ein wundervoller Abend, von dem sowohl die Gäste als auch alle Mitwirkenden begeistert waren. „Ich hätte nicht gedacht, dass in diesen schwierigen Zeiten dieses heikle Thema so toll umgesetzt werden kann“, sagte eine der Tänzerinnen, die selbst Wurzeln in dieser Region hat.

Team des KHJT Harthof

Projektarbeit im KJR München-Stadt

Projektarbeit wird im KJR besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Angebote zu entwickeln. Projektarbeit unterscheidet sich von der Regel- oder Routinearbeit durch eine begrenzte Aufgabenstellung mit inhaltlich oder methodisch innovativem Charakter. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfahrungen in die Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einfließen. Im K3 berichten wir regelmäßig über solche Projekte.