Kids on Stage 2024

Große Bühne für Kinderkultur, Lampenfieber und Applaus inklusive: Das war „Kids on Stage“ am 3. Mai 2024.

    Ein Film von den Auftritten ist auf Vimeo zu sehen.

Nachwuchstalente zwischen sechs und zwölf Jahren zeigten im Spectaculum Mundi in der Graubündener Straße 100 Theater, Musik und Tanz und erfüllten sich den Traum vom Auftritt auf der großen Bühne. Anna (9) und Frida (10) aus dem Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl führten durch das bunte Programm. Die jungen Künstler*innen kamen aus KJR-Freizeitstätten. So zeigte die Theatergruppe aus dem Freizeitreff Freimann Auszüge aus ihrem Musiktheaterstück „Game over“. Die acht Mädchen haben sich das Stück selbst ausgedacht und auch den Song darin selbst getextet, komponiert und vertont.

Ebenfalls aus Freimann kam die „Breakdancecrew“. Die Gruppe hat sich kürzlich erst zusammengefunden und besteht neben neu dazugekommenen Kindern auch aus „alten Hasen“, die mittanzen, aber auch ein wenig Co-Trainer sind. Zusammen zeigen sie bei ihrer Performance coole Breakdance-Styles. Diese Tanzform ist übrigens vor 50 Jahren in der Bronx entstanden und wird 2024 erstmals eine Disziplin bei den Olympischen Sommerspielen sein! Aus dem gastgebenden Intermezzo, zu dem die Bühne „Spectaculum Mundi“ gehört, kam die Girlgroup „Sky Roses“. Die 8- bis 11-jährigen Tänzerinnen haben ihre K-Pop-Choreographie aus eigenen Ideen zusammengestellt und einen Monat lang mehrmals wöchentlich geprobt. Sie tanzten gemeinsam mit ihrer 14-jährigen Tanztrainerin zum Song Wannabe von ITZY und wollten andere ermutigen, einfach sie selbst zu sein.

Die „Black and White Crew“ aus dem Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl s Dülfer besteht seit zwei Jahren, die derzeitigen Mitglieder des Ensembles tanzen aber erst seit Januar zusammen. Sie zeigten einen Tanz, in den auch Theaterszenen eingeflochten sind.

Die 10-jährige Mira vom Abenteuerspielplatz ABIX im Hasenbergl sang „Lieder“ von Adel Tawil, in dem 30 berühmte Song-Titel und -Zeilen bekannter Lieder erwähnt werden.

Aus dem Musischen Zentrum in der Maxvorstadt traten vier Gruppen auf.

Zwei von ihnen tanzten „HipHop, Modern & Jazz“ und haben ihre Choreographien aus eigenen Ideen entwickelt. Die Crew vom „Zeitgenössischen Tanz“ gab einen Einblick in ihre Arbeit mit einer Performance zu den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft. Ebenfalls aus dem Musischen Zentrum kam Celian aus der Gruppe „Rhythmus & Percussion“, der auf einer Djembe trommelte. Alle Rhythmen hat der 10-Jährige selbst erfunden. Bei seinem Auftritt spielte Celian auch Improvisationen, er trommelt also Rhythmen, die ihm gerade in dem Moment einfielen.

Gleich mehrere Songs drehten sich um die Wünsche und Rechte von Kindern. Denn anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention hat der KJR Kinder und Jugendliche mit dem Projekt „Sing for your Rights“ eingeladen, eigene Songs zu schreiben, zu komponieren und aufzunehmen. Viele haben die Gelegenheit genutzt und ihre Gedanken, Wünsche und Forderungen in Lieder über Gleichberechtigung, Schutz vor Gewalt oder Umweltschutz gepackt.

Beim Songwriting haben sie Profis vom KJR-Musikmobil unterstützt, jetzt präsentierten Kinder aus dem Rumfordschlössl, dem Kinderhaus Harthof, dem Freizeittreff Freimann und vom Abenteuerspielplatz ABIX ihre Songs erstmals in der Öffentlichkeit.

So zum Beispiel Anni, Lena und Wilma zum Recht auf Schutz vor Gewalt sowie Anna und Leyla zum Recht auf Gleichheit – alle fünf aus dem Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl im Englischen Garten. Auch die 10-jährige Sabre vom Abenteuerspielplatz ABIX hat zum Recht auf Schutz vor Gewalt ein Lied geschrieben und trug es als Solo-Künstlerin vor.

Ebenso Premiere feierte der Song zu Kinderrechten von Emma und Leyla aus dem Freizeittreff Freimann. Sie nennen sich „The Lion Kids“ und haben gemeinsam den Titel „Friede, Freude, Apfelkuchen“ geschrieben, komponiert und mit Klavier und Gitarre im Tonstudio mit Unterstützung des KJR-Musikmobils eingespielt.

Der letzte Auftritt des Tages gehörte den KJR All Stars. Mit dieser Tanz- und Gesangseinlage zum Song „Fireball“ bedankten sich die Pädagog*innen aus den beteiligten Freizeitstätten bei „ihren“ Kids für deren Auftritt.

„Kids on Stage“ ist eine Veranstaltung der KJR-Kinderbeauftragten in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kinder im KJR und inzwischen eine Institution im Bereich der Münchner Kinderkultur. Sie bietet Kindern eine Bühne für die eigene Kunst und ist passenderweise auch aus Ideen von Kindern entstanden.

1995, vor bald 30 Jahren, hatte die damals zwölfjährige Jessica beim Münchner Kinder- und Jugendforum einen Antrag auf solch eine Plattform gestellt, daraus entstand der „KJR-Kindertheatertag“, der auf Initiative der Kinder bald in „Kids on Stage“ umbenannt wurde. Heuer fand das Festival bereits zum 27. Mal statt.

„Während des Auftritts passiert etwas mit den Kindern, sie machen Erfahrungen, die Gold wert sind“, erläutert die Kinderbeauftragte des KJR, Kerstin Hof, den Reiz von Kids on Stage“. „Anfangs sind alle ganz nervös und aufgeregt und haben Lampenfieber“, berichtet sie, „aber wenn der Applaus aufbrandet und sie wieder von der Bühne gehen, sind sie gewachsen, sie sind größer, gestärkt und stolz. Das ist unbeschreiblich!“

Save the Date: Am 9.5.2025 feiern wir 30 Jahre Kids on Stage!

Ein Film von den Auftritten ist auf Vimeo zu sehen.

 Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR