Kaum ein Ort in München bietet jungen Menschen so viele Freiräume wie die Isar, doch ihre Interessen werden selten gehört. Um das zu ändern, lud der KJR Vertreter*innen aus Politik und Stadtverwaltung zur Isar-Radltour ein. Stationen waren aber nicht nur Hotspots des Partylebens, sondern auch von Sport und Naturschutz.
Die Isar ist der Ort für junge Menschen in München. Ob Freundinnen und Freunde treffen, grillen, chillen, Musik hören, angeln, Bier trinken, Kunst machen, Kajak fahren oder schwimmen: Für junge Menschen gibt es in München nicht viele Freiräume mit einer solchen Aufenthaltsqualität. Zugleich gibt es immer wieder Diskussionen um mögliche Einschränkungen. Daher hatte die Abteilung Junges Engagement zu einer Isar-Radtour eingeladen. Unter dem Motto „Junge Interessen an der Isar“ waren am 4. Oktober Stadträtinnen und Stadträte, Mitglieder der Bezirksausschüsse und Fachpublikum dabei. An diesem warmen Herbstabend radelten sie zu verschiedenen Orten an der Isar und diskutierten jugendpolitische Themen. Ziel war es, dem vielschichtigen „jungen Blick“ bei politischen Diskussionen zur Isar eine deutliche Stimme zu verleihen.
Am Treffpunkt Schwindinsel ging es zunächst um Naturschutz am Fluss. Also um die Isar nicht als Party-Hotspot, sondern als Lebensort für Tiere und Pflanzen. Ein Thema, für das sich auch Jugendverbände wie die Isarfischer einsetzen.
Der zweite Stopp wurde an der Reichenbachbrücke eingelegt, der perfekte Ort, um den Isarplan 1 zu thematisieren, also die naturnahe Umgestaltung. Auch das Thema Flussbad, Konsumzwang und das Müllproblem wurden diskutiert.
Unter der Brudermühlbrücke konnten die Graffitis an den Brückenpfeilern bewundert werden. Sie sind einge der wenigen Flächen in München, die legal gestaltet werden dürfen. Möglich macht das hier eine Initiative der KJR-Einrichtung Färberei. Ein weiteres Thema war der Konflikt zwischen den Freizeitinteressen an der Isar und den Bedürfnissen der Anwohnenden. Es wurde deutlich, dass hier – wie an vielen weiteren öffentlichen Plätzen – häufig Jugendliche zu Unrecht als die Störenden herausgegriffen werden.
Es dämmerte bereits, als die Gruppe am Flaucher zunächst über die fast antiquarisch anmutende Bade- und Bootsverordnung diskutierte. Danach ging es um die Isar als einer der Freiräume in München, um draußen zu feiern und Party zu machen – sei das in einer Gruppe von Freunden oder organisiert wie beispielsweise durch eines der zahlreichen Kollektive, die in den letzten Jahren entstanden sind.
Endpunkt der Radltour war die Floßlände mit dem Thema Wassersport an der Isar. Dabei ging es vor allem ums Surfen und Kajakfahren, was die Teilnehmenden zwar aufgrund der Uhrzeit nicht mehr live erleben, aber in einem leidenschaftlichen Beitrag dennoch lebendig nachvollziehen konnten.
Kathrin Bautz, Junges Engagement, KJR