Fritz

Fritz war ab 14. September 1965, dem Tag der Eröffnung des Freizeitheims Milbertshofen (heute TASSO33), ca. sechs Jahre lang regelmäßiger Besucher.

Kameradschaft und Freundschaft stehen an erster Stelle.

Mit 18 Jahren war ich das erste Mal im Freizeitheim Milbertshofen und war fünf bis sechs Jahre lang regelmäßig dort.

Von den Angeboten habe ich z.B. das Fotolabor genutzt – das mir anvertraut wurde. Dann Gewichte stemmen im Fitnessraum – den Raum habe ich selbst eingerichtet. Und Disko-Partys und Tanzkurse – dabei habe ich übrigens meine Ehefrau kennengelernt. Seifenkisten bauen …

Überhaupt konnte man seine Talente entdecken, Aufgaben wurden verteilt nach Anlage und Talent. Treffpunkt für alle war immer das Freizeitheim.

In der Zeit meiner Krankheit wurde ich durch das ganze Team unterstützt. Ich machte eine Malerlehre und stürzte vom Gerüst, dabei brach ich mir beide Arme und war lange Zeit krank. Deshalb durfte ich trotz meines Alters schon am Nachmittag in den Offenen Treff, sonst wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen.
Generell gab es viel Unterstützung und Hilfe bei allen Problemen. Es wurden Musikauftritte ermöglicht bei Festen und Feiern im Freizeitheim.

Uns wurde vermittelt, dass Kameradschaft und Freundschaft an erster Stelle stehen und dass man sich gegenseitig unterstützt. Das Sozialverhalten wurde gefördert.
Die Zeit im Freizeitheim war wichtig für den späteren Lebenslauf, wir wurden fürs Leben geprägt. Es war gut, dass wir gerade in der Nachkriegszeit und in Zeiten von Armut und kleinen, beengten Wohnverhältnissen ins Freizeitheim gehen konnten und somit von der Straße weg waren. Die Leute im Freizeitheim waren unsere Ersatzfamilie

Inzwischen bin ich Rentner und kümmere mich um die Kinder und Enkelkinder. Ich mache Musik mit der MilGang-Band aus Zeiten vom Freizeitheim, wir sind seit Jahrzehnten Freunde.

Und seit über 50 Jahren findet auch regelmäßig ein Treffen von Ehemaligen im TASSO und mit dem Team statt.