Jahresziele 2017

  • Die Projekte WiM und LOK Arrival unterstützen junge Geflüchtete dabei, München positiv zu erleben, hier gut anzukommen und durch Kontakte zu Gleichaltrigen positive Lernerfahrungen zu machen. Das geschieht durch bedarfsgerechte Angebote wie spezielle Stadt-Erkundungen, Begleitungen in die Angebote der Offenen Jugendarbeit und der Jugendverbandsarbeit und besonders auf die Bedürfnisse junger Geflüchteter zugeschnittene offene Angebote in der LOK Arrival.

    Die Projekte „Willkommen in München“ (WiM) und LOK Arrival genießen hohes Ansehen in der Fachöffentlichkeit und verfügen über ein sehr gut entwickeltes, breites Angebot in ihren Arbeitsfeldern. Nach dem starken Rückgang der Zugangszahlen und der Halbierung des WiM-Teams wurden Auftrag und Zielgruppe in Absprache mit Stadtjugendamt und Amt für Wohnen und Migration modifiziert. Zum Jahresende musste das Projekt dennoch eingestellt werden. LOK Arrival konnte 2017 unverändert weiterarbeiten, auch für 2018 ist eine Weiterarbeit mit reduziertem Personal möglich. Laut Beschluss des Vorstands wird 2018 die bestehende Projektstelle in eine Fachstelle „Junge Geflüchtete“ umgewandelt. Aufgabe wird weiterhin sein, den Zugang zu den Angeboten der offenen Arbeit und der Stadtgesellschaft insgesamt zu ermöglichen.
  • Durch geeignete Maßnahmen werden junge Geflüchtete dabei unterstützt, Zugang zu den bestehenden Interessenvertretungs-Organisationen junger Menschen zu finden.

    Die SMV in der städtischen Berufsschule zur Berufsintegration in der Balanstraße wurde 2017 intensiv unterstützt: Sie wurde in das Junge Bündnis für Geflüchtete und die StadtschülerInnenvertretung (SSV) eingebunden. Auch wurde eine Demonstration der SMV, die ein großes mediales Echo fand, unterstützt. Im Juli 2017 hat die SSV ein Solidaritäts-Festival in der Glockenbachwerkstatt zur Verbesserung der Interessenvertretung von jungen Geflüchteten im Kontext Schule durchgeführt.
    Zusammen mit dem Jungen Bündnis für Geflüchtete stellten die Projektleiter „Junge Geflüchtete“ und „Die Aktion!“ einen Antrag an die Salvatorstiftung. Das Junge Bündnis erhielt Fördermittel in Höhe von 20.000 €, mit denen 2017 und 2018 Seminare für junge Geflüchtete durchgeführt werden. Inhalte sind: politische Rechte, Beteiligungsmöglichkeiten und Partizipation von jungen Geflüchteten.

  • Wir setzen uns aktiv für eine Verbesserung der Zukunftsperspektiven junger Geflüchteter ein, indem wir geeignete Kampagnen entwickeln und unterstützen.

    2017 fanden verschiedene Kampagnen und begleitete Aktionen zur Verbesserung der Zukunftsperspektiven junger Geflüchteter, insbesondere in Hinblick auf Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, statt. Das Junge Bündnis für Geflüchtete hat mit den Runden Tischen Bildung einen Schwerpunkt im Sinne des Zieles gesetzt.

  • Wir unterstützen junge Geflüchtete bei ihrer Integration, indem wir als Arbeitgeber selbst Verantwortung übernehmen und jungen Geflüchteten die Möglichkeit geben, beim KJR München-Stadt eine Beschäftigung und/oder ggf. einen Ausbildungsplatz zu finden.

    Die Umsetzung des Ziels, jungen Geflüchteten eine Beschäftigung in KJR-Einrichtungen im Rahmen des Sonderprogramms Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug zu ermöglichen, ist zunächst an Formalitäten gescheitert.
    Einzelnen jungen Menschen mit Fluchthintergrund konnte es 2017 ermöglicht werden, eine Beschäftigung beim KJR im Rahmen eines regulären Bundesfreiwilligendienstes bzw. einer Einstiegsqualifikation Kauffrau für Büromanagement zu beginnen.

  • Wir setzen die erfolgreiche Kampagne gegen Rechtspopulismus mit geeigneten Veranstaltungsformaten fort.

    Vor der Bundestagswahl wurde die Postkartenaktion gegen Rechtspopulismus „Kein Missbrauch demokratischer Werte!“ neu aufgelegt. In den Sommermonaten wurden 45.000 Postkarten in München verteilt.

  • Wir evaluieren unser Engagement gegen Rechts. Darauf aufbauend legen wir Schwerpunkte fest und sind verlässlicher Kooperationspartner in bestehenden Bündnissen.

    Die Evaluation sowie die Planung des künftigen Engagements erfolgten bereits 2016.
    Der Schwerpunkt in der Bündnisarbeit war 2017 das Projekt „Demokratiemobil – Demokratie im Einsatz“. Gestartet wurde es vor der Bundestagswahl. Ab 2018 soll das Bildungsangebot auf Rädern verstetigt werden und rund um die Themen Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte Bildung „auf die Straße“ bringen.
  • Wir bearbeiten vertiefend ein zentrales Thema aus den Ergebnissen der Jugendbefragung. Bei der Kommunikation der Ergebnisse verweisen wir auf den Charakter der Befragung als dauerhaft notwendiges Partizipationsinstrument.

    Die Auswertung der Jugendbefragung hat ergeben, dass sich junge Menschen in München nicht genügend gefragt und ernst genommen fühlen. Das Thema Partizipation kann somit als ein zentrales Anliegen der Jugendlichen verstanden werden. Im November 2017 fand ein Fachgespräch Partizipation unter guter Beteiligung von Politik und Verwaltung zur Vorbereitung eines Antrags zur Erstellung eines Rahmenkonzepts Kinder und Jugendpartizipation in München statt.Das Thema wird im KJR in verschiedenen Zusammenhängen weiter bearbeitet. Unter anderem wird 2018 in Kooperation mit anderen Trägern der o.g. Antrag im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vorbereitet.

  • Wir werten die Arbeit der Beratungsstelle „Jugend und Polizei“ aus und passen gegebenenfalls das Konzept an.

    Das JIZ bemüht sich um eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für die Beratungsstelle „Jugend und Polizei“, die bisher in geringem Umfang genutzt wurde. Sie soll auch weiterhin als Angebot bestehen bleiben.
    Videoclips zum Thema „Jugend und Polizei“ wurden öffentlichkeitswirksam im Polizeipräsidium präsentiert.
  • Im Laufe des Jahres 2017 klären wir mit der LH München, welche Rolle der KJR als Partner der LH München und ihrer Wohnungsbaugesellschaften bei Planung und Vergabe von Wohnformen für junge Menschen spielen kann.

    Es fanden Gespräche mit dem Planungsreferat und der GeWoFag statt.

  • Wir beteiligen uns durch eine Position des KJR an der fachlichen Debatte zur Reduzierung des Leistungsdrucks an Schulen und achten auf entsprechende Angebote in unseren Einrichtungen.

    Ein Positionspapier zum Thema „Weniger Leistungsdruck in der Schule“ wurde veröffentlicht. Es ist auf unserer Internetseite unter „über uns“, „Positionen“ abrufbar.
    Darüber hinaus hatten 13 KJR-Einrichtungen ein Jahresziel im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung – Entschleunigung, darunter fünf Horte und acht Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

  • Wir setzen uns dafür ein, dass die Unterstützung von formaler und informeller Partizipation von Schülerinnen und Schülern zur verbindlichen Aufgabe der Sozialen Arbeit an Schulen wird.

    Das Partizipationsprojekt in Kooperation mit Schulsozialarbeit an der Mittelschule in der Fromundstraße wurde fortgesetzt und bei einer FachARGE Jugendsozialarbeit vorgestellt. Die weitere Finanzierung konnte geklärt werden.

  • Im Rahmen der Schulbauoffensive der LH München setzen wir uns dafür ein, dass es an allen neuen und renovierten Schulen in München ein SMV-Zimmer mit eigenständiger Zugangsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler gibt.

    Das Thema wurde wiederholt im Referat für Bildung und Sport (RBS) angesprochen. Zuletzt wurde es auf dem „besser::17“ – Schüler/innen-Kongress im Rahmen eine Podiumsdiskussion mit Beteiligung von Staatssekretär Georg Eisenreich und Stadtschulrätin Beatrix Zurek öffentlich diskutiert.
    Auch auf der Landesebene ist das Thema aktuell: Der BJR hat in seiner Vollversammlung im Herbst 2017 einen vergleichbaren Antrag beschlossen („Räume für ehrenamtliches Engagement in der Jugendverbandsarbeit stärken!“).
  • Wir befassen uns intensiv mit dem § 45 a Personenbeförderungsgesetz sowie den Regelungen zur Schulkostenfreiheit, um Verbesserungsmöglichkeiten der rechtlichen Rahmenbedingungen zu identifizieren. Für deren Realisierung setzen wir uns in geeigneter Art und Weise auf Kommunal- und Landesebene ein.

    Zahlreiche politische Gespräche und Workshops zur MVV-Tarifstrukturreform haben das Thema weit oben auf der politischen Agenda platziert. Ein allgemeines Jugend- und Ausbildungsticket ist nun beim MVV konkret in Planung. Die Umsetzung soll nach der allgemeinen Tarifstrukturreform 2019 erfolgen. Aktuell findet die Aushandlung von Details wie Preis und Reichweite statt.

  • Wir prüfen und ermöglichen Weiterqualifizierungsmaßnahmen zur Fachkraft in den Arbeitsbereichen des Kreisjugendrings (Offene Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und Kindertageseinrichtungen). Um neue Bewerber/innen zu gewinnen, intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit Hochschulen und weiteren Ausbildungsinstitutionen.

    Wie in den letzten Jahren war der KJR mit einem Messestand beim Infotag an der KSH im Mai 2017 vertreten. Ein Treffen mit Professor/inn/en der KSH und Hochschule München hat stattgefunden. Ein Fachvortrag bei einem Infotag der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik war geplant, musste jedoch krankheitsbedingt abgesagt werden. Projekte mit der Hochschule Kempten wurden erfolgreich abgeschlossen und evaluiert.

  • In einem regionalen Pilotversuch entwickeln und erproben wir in Kooperation mit einer geeigneten Schule neue Formen der Kooperation mit den ehrenamtlichen Strukturen der verbandlichen Jugendarbeit. Nach Möglichkeit wird dabei eine Schule ausgewählt, an der der KJR München-Stadt als Kooperationspartner tätig ist. Die Einbindung der bereits in der Schulkooperation tätigen Freiwilligenagenturen wird geprüft.

    Für das Thema wurde ein Student der KSH gewonnen, der im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit die aktuelle Situation der Kooperation Jugendverbände / Schule in München auswertet und Hindernisse und Gelingensfaktoren im Bereich der Kooperation beschreibt. Ein regionaler Pilotversuch auf der Basis der Ergebnisse befindet sich in Planung.
    Über die StadtschülerInnenvertretung und den Fachbeirat Bürgerschaftliches Engagement wurde mit der Stadtschulreferentin Beatrix Zurek das Thema „engagementfreundliche Schule“ thematisiert. Grundsätzlich zeigte sich das Referat für Bildung und Sport aufgeschlossen.
  • Wir führen eine fachöffentliche Debatte über die fachliche Qualität und die Entwicklungserfordernisse in der Offenen Arbeit, stellen die Ergebnisse der Debatte öffentlich dar und treten in einen Austausch mit politisch Verantwortlichen über notwendige Konsequenzen.

    Zum Thema „Strukturprinzipien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ fand im März 2017 ein Fachtag des Bündnisses „Wir sind die Zukunft“ (WsdZ) unter Beteiligung des Stadtjugendamts in einem sehr guten Austausch statt. Die Dokumentation wurde als Broschüre herausgegeben und diente als Auftakt für die Diskussion mit der Politik. Die Broschüre kann unter www.wir-sind-die-zukunft.net heruntergeladen werden. Das Bündnis WsdZ plant eine Fortsetzung des Fachtags.

  • Wir publizieren eine Position des KJR zu den Bedürfnissen und Notwendigkeiten aus Sicht der Kinder beim Start ins Schulleben.

    Das Positionspapier „Start ins Schulleben“ wurde im September 2017 veröffentlicht und ist auf unserer Internetseite im Bereich „über uns“ unter „Positionen“ abrufbar.