Von 17. bis 23. Juni stand München wieder im Zeichen von Kinderkultur zum Mitmachen! Zuerst verteilt auf die ganze Stadt, dann beim dreitägigen Festival des Kinder-Kultur-Sommers (KiKS), dem KiKS-Festival auf der Schwanthalerhöhe.
Von Montag, 17. bis Donnerstag, 20. Juni hieß es „KiKS unterwegs“. An diesen Tagen konnten Kinder, Jugendliche und Familien in ganz München mit vielen Aktionen und Mitmachangeboten über 80 mal Kinderkultur entdecken.
Die Freizeitstätten und Fachstellen des KJR bereicherten das KiKS-Programm um viele Angebote.
Auf dem Abenteuer-Spiel-Platz der Oase Neuhausen konnten sie spielen, sich austoben, viel Spannendes entdecken, bei gutem Wetter sogar die Wasserrutsche hinuntersausen und eigene T-Shirts in der Siebdruckerei herstellen.
Auch der Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen öffnete die ganze Woche seinen Bauspielbereich, die Hüttenstadt und sein Spielhaus zum Toben, Werkeln, in den Hängematten Chillen oder Schnitzen.
Das Spielhaus Sophienstraße bot an seinem Bauwagen im Arnulfpark den Outdoor-Nähkurs in Zacki Zahns Nähwerkstatt an. Kinder lernten hier die Basics für das Nähen mit der Nähmaschine und konnten ihre eigenen Designs verwirklichen, ihre Lieblingsjeans flicken oder alten Kleidungsstücken mit kreativem Upcycling neues Leben einhauchen.
Im Spiel- und Bildungszentrum Sendling erforschten Kinder die geheime Kunst des Buchbindens, sie verwandelten einfaches Papier in Bücher-Kunstwerke und enthüllten die verborgene Schönheit der geschriebenen Welt.
Mit Stencil-Art und Papierschöpfen wurde es bunt auf dem Abenteuerspielplatz des Laimer Jugendzentrums. Kinder schöpften ihr eigenes Papier und machten es mit einer Graffiti-Schablone zu einem kleinen Kunstwerk.
Die ökologische Backstube des Kindertreffs Bogenhausen bot Leckereien aus vollwertigen Zutaten. Kinder erfuhren, woher unsere Eier kommen und was der Unterschied zwischen Vollkorn- und weißem Mehl ist.
„Bitte ohne – Brezenbeutel selbst gemacht“ hieß es im Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl. Kinder bestempelten Baumwollbeutel kreativ mit Bildern oder Sprüchen und können damit beim nächsten Trip zur Bäckerei ihres Vertrauens glänzen!
Mit „Landart & Blumenpower“ gestalteten Kinder und Jugendliche mit Blumen und Naturmaterial ein urwüchsiges Außengelände. In der Kreativwerkstatt des Intermezzo bepflanzten sie außerdem kleine Blumentöpfe.
In der Schachtelwerkstatt von Kinderhaus und Jugendtreff Harthof entstanden Geschenkboxen, Schachtelregale, Geheimnisschachteln, Schachtelfiguren oder eine ganze Schachtelstadt!
KiKS-Festival auf der Theresienhöhe von 21. bis 23. Juni
Nach vier Tagen „KiKS unterwegs“ in der ganzen Stadt fand das zentrale KiKS-Festival am Alten Messeplatz auf der Theresienhöhe statt.
Von Freitag bis Sonntag luden zahlreiche Werkstätten, Ateliers sowie Kreativ-, Spiel- und Bewegungsangebote an neun Themeninseln auf den Freiflächen um das Verkehrszentrum des Deutschen Museums zum Ausprobieren und Mitmachen ein, dazu viel Musik und Bühnenpräsentationen.
Eröffnet wurde das KiKS-Festival am Freitag um 16 Uhr mit Stadträtin Barbara Likus, der Vorsitzenden des Bezirksausschuss 8 Schwanthalerhöhe Sibylle Stöhr und der Sozialreferentin Esther Maffei. Trotz vieler Erwachsener war die Bühne in der Hand der Kinder und Jugendlichen: Sarah Kreuzinger und Anna Timm aus dem Spielhaus Sophienstraße moderierten souverän. Moralisch und fachlich unterstützt wurden sie von der KJR-Kinderbeauftragten Kerstin Hof.
Bei KiKS LIVE ON STAGE im Anschluss sorgten fünf Kinder- und Jugendbands für eine Wahnsinnsstimmung in der Halle. Darunter die „MuZ-Band“ aus dem Musischen Zentrum: die sieben Musiker*innen zwischen 12 und 14 Jahren covern Songs von Rock bis Pop und selbst altbekannte Evergreens finden sich im Repertoire der jungen Band. Aus der Oase Neuhausen kamen die LoopRootz (die Gewinnerband von Running for the Best), die BeatBox, Saxofon, Gitarre und Rap zu einer einzigartigen Kombination verbanden. Die drei kreieren harte Baselines, verspielte Rhythmen und schwungvolle Melodien mit sozialkritischen Texten.
An der Stadt der Zukunft bauten Kinder an den drei Festival-Tagen gemeinsam mit der KJR-Fachstelle Medien und Technologie. Aus Papier und Pappe entstanden Häuser und Straßen für die kleinen Bewohner*innen.
Im Singer-/Songwriter-Workshop „Sing for your rights“ lernten Kinder spielerisch, kreativ und musikalisch die UN-Kinderrechte kennen, die seit 35 Jahren gelten. Mit der KJR-Fachstelle Partizipation und dem Demokratiemobil konnten sie entdecken, was die ihnen zustehenden Rechte konkret bedeuten und wo sie sich auf ihr Leben auswirken können. Das, was ihnen wichtig ist oder auf den Nägeln brennt, haben sie dann unterstützt vom KJR-MusikMobil zu Songs verarbeitet und auf der MusikBike-Bühne zum Besten gegeben.
Die DIY-Holzwerkstatt des Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen war der Treffpunkt für alle, die kleine Holzamulette mit Farbe, Aufklebern oder Klebeband gestalten wollten, zum Selbertragen oder Verschenken.
Kinder konnten mit dem Inklusions-Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ das KiKS-Festival im Rollstuhl erkunden, gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen, und so ein wenig aus deren Welt erfahren.
Das Intermezzo lud zur Spiel- & Bastelinsel ein. Hier warteten verschiedene Spiele zum Mitmachen vom Spiegellabyrinth bis zum Wikingerschach. Und aus Tetrapacks entstanden mit wenigen Handgriffen coole Dinge, zum Beispiel eine schicke Aufbewahrungsbox oder ein Blumentopf.
Am Sonntag zeigte das Junge Tanzfestival mit coolen HipHop-, Jazz- und Breakdancebeats und verschiedenen Tanzgruppen aus Tanzschulen und Jugendeinrichtungen, was junge Menschen am liebsten in ihrer Freizeit machen: tanzen! Unter dem Motto „I like to move it!“ war auch die HipHop-Dance-Crew aus dem Schwabinger soundcafe dabei.
Noch mehr Tanz für alle bot Dance’n’fun auf der Außenbühne. Die DJanes Marlene und Ayame aus dem Spielhaus Sophienstraße luden mit ihrer bunt gemischten Vinylplattensammlung zum Abschluss des KiKS-Festivals zu einer lustigen Tanzparty auf der Außenbühne ein.
Viel erlebbare Kinderkultur garantierten auch dutzende weitere Präsentationen auf der Außenbühne und auf der großen Bühne der Kongresshalle sowie die Workshops der Inseln Bühnenluft und Schönlaut. Koordiniert wurden sie von Kerstin Hof, die die Fachstelle Kinder des KJR leitet.
„Ich freue mich, dass wir mit unseren Workshops und Mitmach-Stationen das Programm von KiKS bereichern“, sagte Hof. Die KJR-Kinderbeauftragte arbeitet seit mehr als 40 Jahren für und mit jungen Menschen, ihr ist es wichtig, sie als einen wichtigen Teil der Gesellschaft ernst zu nehmen und zu unterstützen.
„Bei KiKS kann ich Kindern und Jugendlichen zum Beispiel mit der fantastischen Bühne eine Plattform geben, auf der sie sich ausdrücken, darstellen und ihre eigene Ideen verwirklichen können“, beschreibt Hof den Antrieb für ihre Arbeit. „Kinder werden dabei zu Akteur*innen, sie werden gesehen, gehört und kommen immer ein Stückchen größer und meist noch mit einem Lächeln von der Bühne!“, berichtet sie. Damit bietet Kinderkultur einen wichtigen Freiraum zum Ausprobieren und Lernen, ganz ohne Leistungsdruck.
Über die Angebote des KJR hinaus gab es bei KiKS noch viele weitere. Alle Angebote waren übrigens kostenlos, um eine kulturelle Teilhabe für alle zu schaffen.
Im Namen des Veranstalterkreises herzlichen Dank an alle, die KiKS 2024 zu diesem Erfolg geführt haben. Ohne unsere Kolleg*innen, Partner*innen und Förderer wäre all das nicht möglich.
Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR