Ein Viertel Jahrhundert das Westend geprägt

Seit August 1999 war er Leiter des Multikulturellen Jugendzentrums Westend, fast genau 25 Jahre später, am 21. Juni 2024, wurde Ismail Sahin in den Ruhestand verabschiedet. KJR-Geschäftsführerin Caroline Rapp würdigte sein Wirken für die Kinder und Jugendlichen im Viertel und für das gesamte Westend. Ismail Sahin hat ein Viertel Jahrhundert lang „das ganze Viertel zusammengebracht“, so Rapp. So hat er beispielsweise vor zehn Jahren – gemeinsam mit dem Griechischen Haus und dem Kulturladen – das jährlich stattfindende Nachbarschaftsfest „Westend hat ein Gesicht“ ins Leben gerufen.

Dabei war ihm stets wichtig, dass „sein“ kurz MKJZ genanntes Haus ein offener Ort für alle ist. So hat er auch weltweite Austauschprojekte, Workshops und Veranstaltungen ermöglicht, darunter mit Israel, Frankreich, der Schweiz und sogar mit Japan. Schnell hatte er sich als Fachmann für interkulturelle Themen einen Namen gemacht und wurde oft um Rat gefragt.

Die letzte berufliche Herausforderung war der temporäre Umzug in die Container auf dem Georg-Freundorfer Platz, wo auch die Verabschiedung stattfand. Denn das Gebäude des MKJZ wird derzeit abgerissen und neu errichtet.

Alle Anwesenden, darunter mehrere Stadträt*innen, hätten Ismail Sahin zum Abschied sicher gerne blauen Himmel und Sonnenschein gegönnt. Aber – das lernt man in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit – man muss mit dem arbeiten, was da ist. In diesem Fall Regen ohne Ende.

Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Unter den Pavillons standen dicht gedrängt die Gäste der Abschiedsfeier: fast der komplette Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe mit seiner Vorsitzenden Sibylle Stöhr, die Ismail Sahin in ihrer Rede sehr persönlich und berührend dankte.

Auch viele weitere Weggefährt*innen, ehemalige Besucher*innen, die beiden KJR-Geschäftsführerinnen und etliche Kolleg*innen waren zum Abschiedsfest gekommen.

Zum Entspannen im Ruhestand bekam Ismail Sahin das schon traditionelle Abschiedsgeschenk, den KJR-Liegestuhl mit dem eigenen Namen auf der Liegefläche. In seinen Dankesworten deutete Ismail Sahin jedoch an, dass er nicht vorhat, sich zur Ruhe zu legen. Er habe noch viel vor in seinem neuen Lebensabschnitt, unter anderem, ein Buch zu schreiben.