Mit dem KJR groß geworden

Alexander Ostermeier, Einrichtungsleiter Freizeittreff 103er Obergiesing:

„Ich bin der Meinung, dass der KJR ein sehr guter Arbeitgeber ist. Ich schätze vor allem die kurzen und direkten Kommunikationswege.“ 

Interview: Marko Junghänel 
(Mai 2013)


[Bis 31.05.2014 war Alexander Ostermeier Einrichtungsleiter im Kinder- und Jugendhaus Schäferwiese]

Der Name Kinder- und Jugendhaus verrät es schon – was ist das Besondere an dieser Einrichtung?

Als Einrichtungsleiter bin ich einerseits für den Kindergarten, andererseits für den Kinder- und Jugendtreff zuständig. Ein Haus, zwei Aufgaben, unendlich viele Möglichkeiten gewissermaßen. Schwerpunktmäßig kümmere ich mich aber um den Kindergarten.

Ist dieses Kombi-Modell eher unüblich?

In dieser Art ist die Konstellation wirklich neu. Sinnvoll ist das vor allem deshalb, weil es einige Synergien zwischen den beiden Teilbereichen gibt. Die Kinder, die aus dem Kita-Alter rausgewachsen sind, kommen fast automatisch in den Jugendtreff.

Du kannst sicher auf Unterstützung zählen, oder!?

Ich bin der Meinung, dass der KJR ein sehr guter Arbeitgeber ist. Ich schätze vor allem die kurzen und direkten Kommunikationswege. Im Prinzip kenne ich (fast) alle Namen unserer Kolleginnen und Kollegen, weiß, wer für welches Thema mein Ansprechpartner ist. Man kann dadurch sehr flexibel und schnell agieren. Und wenn neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter kommen, ist das immer so, als würde die ohnehin schon große Familie noch einmal Zuwachs bekommen.

Die enge Verbindung zum KJR kommt nicht zuletzt auch durch meine eigene Kindheit – da war ich schon als 10-Jähriger selbst oft im Freizeittreff „103er“ in Obergiesing. Danach Zivildienst in einer Freizeitstätte und schließlich die Idee, Erzieher zu werden. Beim KJR habe ich übrigens auch meine heutige Ehefrau kennengelernt. Das verbindet natürlich mit dem Arbeitgeber.

Der KJR ist im Prinzip so groß wie ein mittelständisches Unternehmen. Ist das vorteilhaft?

Wenn du als Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin anfängst, kannst du innerhalb der Stadtteile, Einrichtung oder zwischen verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten wechseln. Allein das ist schon ein ungeheurer Vorteil. Und der KJR fördert das auch, zum Beispiel durch verschiedene Fortbildungsangebote. Man kann im Prinzip über alles reden – bis dahin, dass man grundsätzlich auch mal ein Sabbatjahr nehmen kann.


Gibt es im KJR auch so etwas wie eine Unternehmenskultur?

Bei uns herrscht in allen Bereichen die Kultur des ‚Du‘. Ich würde sagen, dass es keine Hierarchien im Sinne von Barrieren gibt. Alle Unterschiede in der Funktion, der Stellung oder den konkreten Aufgaben sind überwindbar. Ein bloßes Anordnen der zu erledigenden Aufgaben habe ich kaum erlebt. Der Umgang untereinander ist grundsätzlich kooperativ und von Respekt geprägt.

Hast du deinen Traumjob gefunden?

Ich könnte nicht in einer Waffenfabrik, in der Chemie- oder Autoindustrie arbeiten. Denn das, was wir hier alle tun, hat mit Menschen, mit Bildung – insbesondere mit emotionaler Bildung – zu tun. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Nicht zuletzt deshalb, weil mein Arbeitgeber es tatsächlich weitreichend ernst nimmt, nach den Idealen zu handeln, die er formuliert. Ich vergleiche meine Arbeit immer mit Kieselsteinen, die man ins Wasser wirft und die immer größere Kreise ziehen. Wir stoßen etwas bei Kindern und Jugendlichen an, das ihnen hilft, das Leben zu meistern.

Nachtrag 2022

„Seit dem letzten Interview hat es mich in den Freizeittreff 103er verschlagen. Und dort bin ich aktuell nach über sechs Jahren immer noch. Geändert hat sich nach dieser Zeit eigentlich nicht viel. Nun, zumindest für die Chemie- oder Autoindustrie könnte ich mittlerweile vielleicht doch arbeiten… die zahlen wahrscheinlich auch besser… 😉

Ernsthaft, mir macht meine Arbeit Freude, und auch in Zeiten der Pandemie gibt es die schönen Momente mit unseren Kindern und Jugendlichen.“