Bei der Europawahl am 9. Juni dürfen erstmals auch Sechzehn- und Siebzehnjährige wählen. Der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) will sie und auch die älteren Erstwähler*innen informieren und zur Stimmabgabe motivieren. Deshalb hängen derzeit an den 50 KJR-Freizeitstätten in ganz München große Banner mit der Aufschrift „Deine Wahl! – Wählen ab 16 Jahren“ samt einem QR-Code mit weiterführenden Informationen auf www.vote16-muenchen.de.
Zahlreiche Jugendtreffs wenden sich mit eigenen Aktionen an die wahlberechtigten jungen Menschen. Das Angebot reicht von Wahl-Infos bei Social Media, Europa-Ausstellungen und umfangreichem Informationsmaterial über Probewahl-Angebote, Quizfragen, Zugang zu Wahl-O-Mat und Parteiprogramm-Checks, Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik bis zum gemeinsamem Frühstück in den Jugendtreffs mit anschließendem Besuch der Wahllokale am 9. Juni.
Die Hanebergstraße in Neuhausen wird beispielsweise am Donnerstag, 6. Juni ab 15 Uhr zur Spielstraße. Dort bietet das Team der Oase Neuhausen (Abenteuerspielplatz und Jugendtreff an der Hanebergstraße 14) vielfältige Infos und Antworten auf Fragen rund um die Europawahl. So vermittelt ein Stand des Europäischen Jugendparlaments Informationen über die Europäische Union und ihre Werte, ein anderer informiert über die seit 35 Jahren gültige UN-Kinderrechtskonvention, die allen jungen Menschen von 0 bis 18 Jahren grundlegende Rechte garantiert, vom Recht auf Bildung und Freizeit bis zu jenem auf gewaltfreie Erziehung. Antworten auf ihre Fragen zur Europawahl bekommen die Besucher*innen auch in der Art der beliebten Sendung „Checker Tobi“. Ein-geladen sind Kinder und Jugendliche ebenso wie junge Erwachsene und deren Familien.
Für die Schüler und Schülerinnen der Mittelschule an der Rockefellerstraße bietet der Kinder- und Jugendraum RIVA NORD (Am Hart) am Donnerstag, 6. und Freitag, 7. Juni zwei Aktionstage zur Europawahl an. Auf dem Pro-gramm stehen Workshops unter anderem mit Rap oder zum Erkennen von Fake News, außerdem eine Diskussionswerkstatt sowie musikalische Live Acts. Für jene, die noch nicht 16 Jahre alt sind und daher noch nicht wählen dürfen, gibt es eine „U16-Wahl“. Bei dieser Wahlsimulation können auch die Jüngeren ihre Stimme abgeben und erfahren dazu, welche Parteien sich zur Wahl stellen und wie Wählen ganz praktisch funktioniert. „Denn Demokratie lernt am besten, wer sie praktiziert!“, erklärt Mirjam Kranzmeier, die Fachbeauftragte des KJR für Partizipation, also für Mitbestimmung.
Der Jugendtreff am Biederstein in der Schwabinger Gohrenstraße 6 bietet täglich von Dienstag bis Samstag Zugang zum „Wahl-O-Mat“ und zeigt unter anderem mit Muster-Wahlzetteln, wie die Wahl praktisch funktioniert. Dazu gibt es weitere Informationen zur Europawahl und auch das pädagogische Team steht für Fragen der Jugendlichen bereit. Informiert wird parteipolitisch neutral, die Erstwähler*innen werden unterstützt und zur Wahlteilnahme motiviert.
Am Freitag, 7. Juni ab 18 Uhr lädt der Jugendtreff am Biederstein Jugendliche und junge Erwachsene zur langen musikalische Nacht im Garten und auf dem Streetball-Platz ein. Unter dem Motto „Open Mic“ rappen und singen Besucher*innen des kurz „JTB“ genannten Jugendtreffs, zeigen K-Pop- und Hip-Hop-Tanzchoreographien und werben dafür, am Sonntag zur Wahl zu gehen.
Bei vielen Stammgästen des JTB dürfte das gar nicht mehr nötig sein, denn etliche von ihnen sind bei der Europawahl als Wahlhelfer*innen dort aktiv, wo sie sonst tanzen, Musik machen oder feiern: der Jugendtreff ist Wahllokal für Altschwabing.
Am Samstag, 8. Juni ab 18 Uhr macht die POP UP STAGE, die mobile Jugendkulturbühne des KJR, Station am Laimer Anger an der Agnes-Bernauer-Straße 97. Dort treten bei Jugendlichen angesagte Newcomer wie MAIKEL, error und Wonuola auf, der Eintritt ist frei. Im Rahmenprogramm laden das benachbarte Laimer Jugendzentrum mit Abenteuerspielplatz, das Intermezzo in Fürstenried sowie das KJR-Demokratiemobil zu Spiel- und Infoaktionen rund um die Europawahl ein. Beim „Europa-Stimmungsbarometer“ oder auf einem Hüpffeld mit Fragen zur Europawahl und zum Grundgesetz können die Teilnehmenden ihre eigene Position finden, neue Aspekte kennenlernen und in durchsichtigen Kugeln – zusammen mit kleinen Süßigkeiten – „50 gute Gründe wählen zu gehen“ entdecken.
Auch weitere Jugendeinrichtungen des KJR bieten jungen Menschen Informationen und Mitmachaktionen zur Europawahl. So lädt etwa der Freizeittreff Au Kinder und Jugendliche jetzt schon zur „U16-Wahl“ ein, der Freizeittreff Freimann informiert im Haus und bei Instagram darüber, wer wie wählen kann und wo es Informationen zu den Positionen der Parteien gibt. Auch der Kinder- und Jugendtreff 2Club in Sendling, der Jugendtreff Neuaubing und das Neuperlacher Come In bieten auf ihre jungen Besucher*innen zugeschnittene Informationen zur Wahl und eröffnen ihnen einen Reflexions- und Diskussionsraum zur politischen (Meinungs-)Bildung.
Die pädagogischen Teams der Freizeitstätten positionieren sich dabei ganz klar für Demokratie, informieren aber parteipolitisch unabhängig. Ebenso hält es das Demokratiemobil, ein ausrangierter Feuerwehr-Oldtimer, das unter dem Motto „Löschen, bevor ein Brand entsteht“ durch München tourt. Es motiviert zur Wahl, gibt wichtige Informationen und Denkanstöße. Nur gegenüber aus-grenzendem, rassistischem und menschenfeindlichem Gedankengut bezieht es deutlich Position.
In den nächsten Tagen ist das Demokratiemobil am 1. und 2. Juni am Corso Leopold unterwegs, am 4. Juni am Anton-Fingerle-Bildungszentrum in Giesing, am 5. Juni am Theodor-Heuss-Platz in Ramersdorf-Perlach, am 6. Juni am Heidemarkt in Freimann, am 7. Juni beim Spielfest am Hartmannshofer Bächl in Moosach und am 8. Juni im Rahmen der POP UP STAGE am Laimer Anger.
Das vom KJR unterstütze Münchner Haus der Schüler*innen am Stiglmaierplatz (Brienner Straße 59) lädt Erstwähler*innen und Interessierte am Dienstag, 4. Juni um 18 Uhr zur Kommentierten Lesung von Wahlprogrammen ein. Unter dem Titel „Wer will was?“ lesen Schauspieler*innen aus den Wahlprogrammen zu den EU-Wahlen und Fachleute ordnen die Bedeutung dieser Vorschläge und Forderungen ein.
Alle genannten Angebote sind kostenfrei.