Gesperrte Eisflächen und Platzverweise am Rodelhügel zeigen ein Dilemma: Zu viele wollen den Spaß im Schnee genießen. Statt wieder mit Verboten zu reagieren, fordert der Kreisjugendring München-Stadt den umgekehrten Weg: mehr Angebote, um so den Andrang zu entzerren. Denn der Winter gehört allen – auch den Kindern und Jugendlichen!
Mit dem Schlitten den Berg runter rodeln, einen Schneemann bauen, durch den verschneiten Wald laufen. Eine Schneeballschlacht machen, mit Schlittschuhen über den blank gefrorenen See sausen. Rote Backen, lachende Kinderaugen, glückliche Eltern… Für viele von uns haben sich Erinnerungen an Spaß im Schnee tief in die Erinnerung eingebrannt.
„Winterliche Natur in ihrer ganzen Pracht zu erleben ist ein wichtiger Teil von Kindheit und Jugend“, sagt Judith Greil, Vorsitzende des Kreisjugendring München-Stadt (KJR). „Sie zu erleben gehört zu einem gelingenden Aufwachsen! Es ist ein Highlight für Kinder, Jugendliche und Familien, erst recht in der schwierigen Zeit des Corona-Lockdown-Alltags.“
Greil betont, dass Kinder das Recht auf Erholung und Spiel haben und zwar alle Kinder gleichermaßen. In Bayern gilt zudem, dass alle Teile der freien Natur von jedermann unentgeltlich betreten werden dürfen.
„Deswegen gilt es, möglichst zahlreiche Möglichkeiten für Winterfreuden in München und in der nahen Umgebung zu schaffen und diese möglichst breit zu kommunizieren“, sagt Greil. Nur damit können große Menschenansammlungen und Sperrungen von Rodelhügeln und Eisflächen in der Stadt vermieden werden.
Der KJR fordert die Landeshauptstadt München auf, möglichst viele Flächen für Wintersport zu schaffen. „Was im Sommer mit vielen kleinen Attraktionen bei ,Sommer in der Stadt‘ möglich war, muss auch jetzt für den Spaß im Schnee gelingen!“, fordert die KJR-Vorsitzende.
Sie drängt auch darauf, die Corona-konforme Nutzung der städtischen Außensportanlagen zu prüfen. „Wir schlagen zum Beispiel online buchbare Zeitslots fürs Eislaufen im Prinzregentenstadion, im Eis- und Funsportzentrum West und im Eis- und Funsportzentrum Ost vor.“ Aus der Freibadsaison steht den Stadtwerken dafür ja bereits das passende Reservierungstool zur Verfügung.
Sie beklagt, dass „Münchner“ im Allgemeinen und somit alle Kinder und Jugendlichen aus München derzeit in den Bergen außerhalb Münchens pauschal angefeindet werden. Ihnen wird das Recht abgesprochen, die Berge zu besuchen.
Dem Kreisjugendring ist klar, dass es hierzu Nutzungskonzepte und naturverträgliches Verhalten aller braucht. Natürlich müssen auch hier Massenansammlungen von Menschen vermieden werden.
Kindern ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen ist jedoch eine große Verantwortung und nicht nur ein touristisches Vergnügen, ganz gleich ob in München oder im Münchner Umland.
„Aber es braucht nicht schon wieder eine vermeintliche Lösung durch Verbote, die Kinder und Jugendliche besonders trifft. Es ist auch ihr Winter!“, sagt Greil.
Daher müsse die 15-Kilometer-Regel angepasst werden. „Wir als Kreisjugendring München-Stadt fordern die Landesregierung auf, die Corona-Maßnahmenschutzverordnung bei den touristischen Einschränkungen so zu ändern, dass junge Menschen in München und anderswo in verantwortungsbewusstem Rahmen winterlichen Aktivitäten nachgehen können!“
—
Fotos auf Nachfrage verfügbar. Die Fotos mit mehreren Kindern sind vor der Corona-Zeit entstanden.
BU-Vorschlag
Spaß im Schnee ist für Kinder wichtig – und für Familien ein Highlight in der Lockdown-Zeit. Daher fordert der KJR München-Stadt Konzepte statt Verbote für den Winterspaß und –sport
Pressekontakt
Gerhard Wagner
Leiter Abteilung „Junges Engagement“, KJR München-Stadt
Mobil 0175 / 722 76 23
E-Mail