Jugendliche spüren den Biografien Münchner NS-Opfer nach, gestalten eine Fotoausstellung zu Stereotypen in KI-generierten Fotos, laden zu Filmen und Gesprächen über Flucht und Migration ein und zeigen im Wortsinn Flagge gegen Rassismus: Mit diesen und weiteren Aktionen beteiligt sich der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Diese finden vom 11. bis 24. März in München statt.
Seit 2015 gibt es die Internationalen Wochen gegen Rassismus in München, dieses Jahr finden sie zum zehnten Mal statt Als Arbeitsgemeinschaft von rund 70 Münchner Jugendverbänden sowie Träger von 50 Freizeitstätten und neun Kindertageseinrichtungen hat sich der KJR schon lange der Vielfalt und der Chancengleichheit verschrieben. Mit seinen Aktionen in den kommenden beiden Woche setzt er sich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ein.
Von Dienstag, 12. März bis Samstag, 23. März zeigt das Kinderhaus und Jugendtreff Harthof die Fotoausstellung „tuku tikanga“. 30 Jugendliche haben das viel diskutierte Thema „Kulturelle Aneignung“ beleuchtet und zeigen mit Texten und Fotos ihre Sichtweise auf Gleichberechtigung, Diskriminierung und ihre Position im sozialen Miteinander. Die Statements der Jugendlichen sind kontrovers, provokant, ehrlich, lässig, frech und humorvoll. Immer dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 17:00 bis 19:00 Uhr im Jugendbereich des Kinderhaus und Jugendtreff Harthof, Wegenerstraße 9, Eintritt frei.
Am Donnerstag, 14. März von 15:00 bis 17:00 Uhr setzt Freimann mit dem Stadtteilfest „Freimann leuchtet für Menschenrechte“ ein Zeichen gegen Rassismus. Der Freizeittreff Freimann ist auf dem Heidemarkt mit seiner KI-Fotoausstellung zum Thema Menschen- und Kinderrechte dabei. Er zeigt mit Bildern, die in einem Workshop mit Kindern und Jugendlichen entstanden sind, den „Digital Bias“ in der KI, also das Problem, dass von Künstlicher Intelligenz generierte Bilder oft Stereotype und Klischees bedienen. Das Team des KJR-Demokratiemobils unterstützt dabei. Außerdem treten im Bühnenprogramm Kinder und Jugendliche des Freizeittreffs mit eigens für diesen Tag selbstentwickelten Songs auf.
Wie alle beteiligten Einrichtungen im Stadtteil wird auch der Freizeittreff Freimann während der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Signalblau angestrahlt, um ein sichtbares Zeichen für Menschenrechte zu setzen.
Ebenfalls am Donnerstag, 14. März und nochmals am Donnerstag, 21. März, jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr bietet die Oase Neuhausen den Workshop „Flagge zeigen gegen Rassismus“ an. Kinder und Jugendliche können hier eine eigene Flagge entwerfen und sie auf ein Holzbrett malen. Diese visuellen Statements verschönern künftig die Hüttenstadt des Abenteuerspielplatzes der Oase Neuhausen. Teilnahme frei, Anmeldung per E-Mail an
Oase Neuhausen, Hanebergstraße 14
Am Samstag, 16. März beteiligt sich die KJR-Fachstelle Demokratische Jugendbildung zusammen mit CultureClouds e.V. mit einer Geschichtswerkstatt am Aktionstag „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks. Hier recherchieren Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren die Biografien von Münchnerinnen und Münchner, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden. Die Teilnehmenden halten ihre Ergebnisse in Dokumentationen und Kunstwerken fest und präsentieren sie am 11. April. Die Teilnahme ist kostenlos, aber nur mit Anmeldung an Laura Pulz von der Fachstelle für Demokratische Jugendbildung, , möglich. Ort ist das Münchner Haus der Schüler*innen, Brienner Straße 59.Pressemeldung (PDF)
Vom 15. bis 17. März findet parallel dazu als Kooperation von KJR Ebersberg, Bezirksjugendring Oberbayern, KJR München-Stadt und CultureClouds das digitale Hip-Hop- & Poetry-Slam-Wochenende „Word UP!“ statt. Hier werden die Biografien des Projekts „Die Rückkehr der Namen“ in Rap- und Poetry Texte einfließen, die ebenfalls am 11. April in München präsentiert werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung an Leonhard Martz vom Kreisjugendring Ebersberg,
Am Dienstag, 19. März von 19:00 bis 22:30 Uhr zeigt das Jugendinformationszentrum JIZ gemeinsam mit Kooperationspartnern den Dokumentarfilm „Eldorado“, der am und auf dem Mittelmeer, in Italien, in der Schweiz, in Deutschland und im Libanon gedreht wurde. Das Werk von Filmemacher Markus Imhoof (More than Honey)erzählt nach seinem herausragenden und u. a. mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten
Im Zentrum stehen Flucht und Migration und die Frage nach Menschlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. Im Anschluss an die Vorführung im Rahmen der Filmreihe „Aus der Fremde in die Fremde?!“ findet ein Gespräch mit Fachleuten statt. Der Eintritt ist frei.
EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80, Eintritt frei
Darüber hinaus bietet das Jugendinformationszentrum München im Innenhof der Sendlinger Straße 7 vielfältige und kostenlose Materialien zum Thema Rassismus und Diskriminierung, mehr unter www.jiz-munechen.de und Telefon 089/ 550 52 150.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden jährlich um den 21. März herum statt, dem Internationalen Tag gegen Rassismus Das gesamte Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus in München ist auf https://stadt.muenchen.de/infos/internationalewochengegenrassismus zu finden.