Ausdauer, Kraft, Konzentration, Geschick und Teamgeist: Das brauchen Jungs* bei den Highland Games! Diese Spiele locken mit so ungewöhnlichen Disziplinen wie Heusackweitwurf, Bogenschießen oder Fass-Rollen. Die Highland Games stammen aus den schottischen Highlands, dort haben sie eine Jahrhunderte alte Tradition und sind längst weltberühmt. Der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) lässt sie an der Münchner Nordheide seit nunmehr 15 Jahren auch in München aufleben und lädt alle Jungen* von 7 bis 15 Jahre ein, hier ihre Kräfte und ihr Können zu messen.
Start ist am Samstag, den 12. Oktober, um 13 Uhr im Kinder- und Jugendraum RIVA NORD an der Ingolstädter Straße 243.
In Zweierteams treten die Jungen* in rund 15 Disziplinen mit- und gegeneinander an. Dazu gehört neben den schon genannten Spielen auch „Throw the knife“ (Messerwerfen), „Bag-battle“ (Sackdreschen) oder „Putting the stone“ (Kugelstoßen). In anderen Wettbewerben müssen die Jungs* die Höhe von Bäumen möglichst genau schätzen oder einen Baumstamm werfen.
Mal Kraft, mal Köpfchen
An manchen Stationen ist Kraft von Vorteil, an anderen ist eher Köpfchen gefragt. So müssen die Teilnehmer etwa bei der „Da-Vinci-Brücke“ eine Holzbrücke bauen. Das allerdings ganz ohne Nägel und Schrauben, dafür mit guten Ideen und gekonnten Griffen.
Die Disziplinen und Herausforderungen für die Jungen* sind jedoch nicht immer gleich. Neben dem schon erwähnten Kugel- oder eher „Steinstoßen“ ist auch das Gälische Kegeln wieder mit im Programm. Dabei müssen die Kegel mit einem Wurfholz umgestoßen werden, das am Seil an einem Dreibein baumelt.
Weitere Stationen sind beispielsweise das Bogenschießen, der Moorlauf und das verzwickte „Horseshoe throwing“, bei dem Hufeisen so geworfen werden müssen, dass sie am Zielstab hängen bleiben.
Einst Leibwächter und Boten der keltischen Könige
Die Highland Games stammen aus der Zeit der keltischen Könige in Schottland. Sie wurden ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer zu finden, die dann Leibwächter und Boten des Königs wurden. Gekämpft wurde sportlich, aber erbittert. „Bei uns geht es jedoch ganz ohne Blutvergießen ab“, versichert Tom Droste, der Leiter des RIVA NORD, lächelnd.
Bernhard Rutzmoser, Jungen*beauftragter im KJR, berichtet „Wir wollen Jungen* die Gelegenheit geben, sich im Wettkampf in der Natur zu bewegen“, sagt der Pädagoge, der gemeinsam mit KJR-Kollegen die Highland Games organisiert und betreut. „Bei den Aufgaben sind Konzentration, Geschick, Ausdauer und Kraft gefragt“, erläutert er, „es ist für jeden was dabei.“
Die Pädagogen wollen den Jungen* auch den Naturraum der Nordheide im Südosten der Panzerwiese nahebringen und sie für den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur gewinnen. Eine der neueren Stationen heißt etwa „Journey to the nature“. Sie bietet den Jungs* knifflige und spannende Erkenntnisse zum Naturschutzgebiet, für die auch der Gebietsbetreuer Tobias Maier vom HeideHaus sorgt.
Nur unter Jungs*
Außerdem erleben die Teilnehmenden, wie es ist, einfach mal nur unter Jungen* zu sein und gemeinsam Spaß zu haben. Deshalb veranstaltet der Arbeitskreis Jungen* im KJR diese Spiele auch ausschließlich für Jungs*.
Den Abschluss des Wettstreits bildet „tug of war“, das Tauziehen für alle. Zur Stärkung gibt es leckere Kürbissuppe und Stockbrot, das die Jungs* über offenem Feuer selbst backen können. Und wer mag, kann beim „Kilt wickeln“ ausprobieren, wie der traditionelle schottische Männerrock richtig angelegt wird. Für original schottischen Sound sorgt wieder Mike Dahlmann von den „Claymore Pipes & Drums“ mit dem Dudelsack.
Die Teilnahme an den Highland Games ist kostenlos. Allerdings müssen sich die Jungen* bis zum 8. Oktober in Zweierteams anmelden: per E-Mail ans RIVA NORD, .
Das Ende ist gegen 18 Uhr. Bei „sintflutartigem Regen“, so die Veranstalter, müssen die Highland Games jedoch ausfallen. Infos dazu gibt das RIVA NORD telefonisch unter 089 / 18923163.
Hintergrund
Die Highland Games werden seit 2008 im Herbst für Jungen* zwischen 7 und 15 Jahren organisiert. Veranstalter ist der Arbeitskreis Jungen* im Kreisjugendring München-Stadt (KJR).
Geschlechtssensible Arbeit
…ist ein wichtiger Baustein in der Pädagogik des KJR. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass soziales Geschlecht (Gender) nicht etwas ist, was Menschen einfach „haben“, sondern etwas, was von ihnen und ihrer Umwelt konstruiert wird („doing gender“). In diesem Zusammenhang fördert Mädchen*- und Jungen*arbeit die Auseinandersetzung mit den eigenen Rollenmustern und fördert die Gleichberechtigung der Geschlechter in der gesamten Gesellschaft und bei jeder einzelnen Person im Denken, Fühlen und Handeln.
Um die Abwesenheit geschlechtlicher Eindeutigkeit sprachlich sichtbar zu machen, wird im KJR verbindlich das sog. Gender-Sternchen (Asterisk) verwendet. Denn der KJR steht für Vielfalt und uns ist es ein Anliegen, dass alle Menschen in unseren Texten nicht nur mitgemeint, sondern angesprochen und sichtbar gemacht werden, denn Gleichberechtigung drückt sich auch in der Sprache aus.
* Das Gender-Sternchen macht Geschlechtervielfalt deutlich und zeigt die Existenz von Geschlechtsidentitäten auf, die jenseits der Norm der Zweigeschlechtlichkeit und gesellschaftlich zugeschriebenen Eindeutigkeit liegen.