60 Jahre lang war das Multikulturelle Jugendzentrum Westend (MKJZ) an der Ecke Westend- / Schrenkstraße Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Westend, für viele sogar ein zweites Zuhause.
Das Gebäude ist jedoch schon seit Jahren sanierungsbedürftig. Die Landeshauptstadt München, der die Immobilie gehört, hat sich für einen Neubau entschieden. Der wird nun an der Westendstraße 66a errichtet, die Stadt geht von drei Jahren Bauzeit aus.
Kinder und Jugendliche müssen bis dahin jedoch nicht aufs MKJZ verzichten. Die Freizeitstätte hat inzwischen ihr Interimsquartier in Containern am Georg-Freundorfer-Platz bezogen.
Am Freitag, 12. April 2024 werden diese provisorischen Räume mit einem Tag der offenen Tür und mit Programm für Klein und Groß eingeweiht.
Zum Start um 16 Uhr tritt Rapper Rumi auf, der seine Songs auch im Tonstudio des MKJZ einstudiert. Die jüngeren Besucherinnen und Besucher können sich auf Kinderschminken und eine Hüpfburg freuen. Eine Ausstellung zeigt „60 Jahre Jugendarbeit im Westend“, die natürlich eng mit dem Multikulturellen Jugendzentrum Westend verbunden ist. Und gegen den kleinen Hunger zwischendurch helfen Leckereien vom benachbarten Café Grobitsch und Lohner. Alle derzeitigen und früheren Besucher*innen sowie deren Eltern, die Nachbarschaft, die Kooperationspartner*innen und Förderer aus dem Viertel sind herzlich eingeladen.
Die Pädagoginnen und Pädagogen rund um MKJZ-Leiter Ismail Sahin sind auch am neuen Ort für alle Kinder und Jugendlichen aus dem Westend da. Die Fläche im Interimsquartier ist zwar kleiner als im „alten“ MKJZ, die Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten kann sich aber sehen lassen. „Im Entspannungsraum können die Kids chillen, in der Cafeteria essen und Musik hören oder im Mehrzweckraum Tischtennis oder Kicker spielen“, erklärt Sahin. Wie bisher haben er und sein Team jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der jungen Besucherinnen und Besucher. Die Pädagoginnen und Pädagogen stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite, sei es bei schulischen, beruflichen oder familiären Fragen und unterstützen sie mit Hausaufgabenhilfe, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder beim Verfassen der Bewerbung. Dafür steht ein eigener Medien- und Beratungsraum samt PCs und Internetanschluss bereit.
Im Gruppen- und Kreativraum können die Kids an künstlerisch-kreativen Angeboten teilnehmen oder mit der Playstation und anderen digitalen Spielen Spaß haben. Auch Workshops und die Sitzungen des Kinder- und Jugendrats finden hier statt. Und jetzt, wo die wärmere Jahreszeit vor der Tür steht, bietet auch das Außengelände am Georg-Freundorfer-Platz viele Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen. „Die Sport- und Bewegungsspiele werden sehr gut angenommen“, berichtet Sahin.
Das Wichtigste sind aber weder Kicker noch Konsole, sagt der Leiter des MKJZ. „Das Wichtigste ist, dass wir den Kindern und Jugendlichen einen Raum bieten, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und ihre Freizeit selbstbestimmt zu verbringen – kostenlos und ohne Konsumzwang.“
Das MKJZ am Georg-Freundorfer-Platz hat immer von Dienstag bis Samstag geöffnet. Dienstags und freitags öffnet das Haus von 14 Uhr bis 20:30 Uhr, mittwochs und donnerstags von 13 Uhr bis 18:30 Uhr für den offenen Treff und bis 20 Uhr für Gruppenarbeit. Samstags ist der Kinder- und Jugendtreff von 10 Uhr bis 14 Uhr geöffnet und lädt auch künftig zum beliebten Samstagsfrühstück ein.
Sein neues Gebäude mit größeren Räumlichkeiten als bisher soll das Multikulturelle Jugendzentrum Westend nach Planungen der Stadt 2027 beziehen und wird dann Münchens modernste und größte Freizeitstätte sein. Zusätzlich werden Kinder, Jugendliche und Familien hier viele neue Angebote finden. Denn der Träger des MKJZ, der Kreisjugendring München-Stadt (KJR), eröffnet in dem dann vierstöckigen Gebäude auch einen Hort für 50 Grundschulkinder sowie eine mobile Tagespflege, die Eltern kleiner Kinder hilft, wenn deren Tagesbetreuungsperson erkrankt. Die Beratungsstelle „azuro“, die der KJR gemeinsam mit der DGB-Jugend betreibt, ist Ansprechpartnerin für junge Menschen in dualer Ausbildung und hilft ihnen, unnötige Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Auch die KJR-Geschäftsstelle wird hier einziehen, ebenso zehn Azubis und Freiwilligendienst-Leistende, die in zwei Wohngruppen eine bezahlbare Unterkunft finden.