Partizipation im KJR

In den KJR-Freizeitstätten wurden Mindeststandards für die formale Partizipation erprobt. Die Auswertung der Erprobungsphase liegt jetzt als Broschüre vor.

Welche Spiele werden für den Jugendtreff angeschafft, welche Farbe bekommt das Mädchenzimmer und wohin geht der nächste Ausflug?

Aber nicht nur bei solchen Entscheidungen, auch bei den Hausregeln sollen Kinder und Jugendliche mitreden dürfen. Denn Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist jugendpolitisches Ziel und pädagogischer Auftrag im Kreisjugendring München-Stadt (KJR).

Partizipation ist jedoch nicht immer leicht, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für die pädagogischen Fachkräfte. So muss motiviert und erklärt werden, so müssen Entscheidungen nicht nur akzeptiert, sondern respektiert werden, so müssen Kindern und Jugendlichen die Zusammenhänge aus Kinderrechten, Demokratie und Partizipation aufgezeigt werden, und alles dauert manchmal ein wenig länger. Der hohe Anspruch ist nicht immer leicht zu erfüllen und der Umsetzungsgrad nicht immer einfach zu messen.

Die Rückmeldungen aus der pädagogischen Praxis in den KJR-Einrichtungen zeigten hier Handlungsbedarf. Im KJR wurden deshalb Mindeststandards für formale Partizipation entwickelt, die in den KJR-Freizeitstätten erprobt wurden. Die einjährige Testphase wurde ausgewertet und in einer Broschüre zusammengefasst. Und hier muss auch mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, dass Kinder und Jugendliche sich für nichts mehr interessieren und kaum noch zu bewegen sind, ein Ehrenamt oder anderes Engagement auszuüben.

Kinder und Jugendliche beteiligen sich, bestimmen und gestalten mit, wenn man sie lässt und wenn man sie ernst nimmt.