Über 60 Jahre nach Kriegsende und Befreiung vom nationalsozialistischen Verbrechensregime wird in München, der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“, ein Zentrum entstehen, das die NS-Vergangenheit unserer Stadt dokumentiert: Es wird ein Ort des Erinnerns sein, des Gedenkens an die Opfer – und des Lernens.
Der Kreisjugendring München-Stadt fordert seit 2006, dass bei den Planungen vor allem der Blick auf die jungen Generationen gerichtet wird, deren wachsender biographischer Abstand zur Zeit des Nationalsozialismus entsprechende Anforderungen an die Konzeption stellt: Wie kann der „Lernort Dokumentationszentrum“ gestaltet werden, um auch jungen Menschen Zugänge zu der NS-Vergangenheit Münchens zu eröffnen, die zu Erkenntnissen und Handlungsideen für ihre Lebensgegenwart führen?
Voraussetzung dafür ist die Beteiligung junger Menschen bereits an den Planungen des Dokumentationszentrums. Und da liegt es nahe, die Interessen der Jugend von ihr direkt zu erfahren.
Die „Jugenddiskussionen zum NS-Dokumentationszentrum München“ sind eine Veranstaltungsreihe, in der sich junge Menschen mit unterschiedlichen Themen in Zusammenhang mit der Gestaltung des Zentrums auseinandersetzen. In diesen Diskussionen führt Jugend das Wort und wird auch für den Rahmen und die Durchführung selbst die Regie übernehmen.
Die Auftaktveranstaltung am 19. November 2008 im Gewerkschaftshaus widmete sich zunächst der grundsätzlichen Frage, was „Lernen“ in Zusammenhang mit dem Dokumentationszentrum denn bedeutet. Was wollen Jugendliche selbst lernen, also wissen, erkennen und tun und wie stellen sie sich den Rahmen und die inhaltliche Gestaltung dazu vor.
Unterstützung in ihrer Diskussion erhielten die jungen Leute durch vier „Expertengäste“, die zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Gedanken und Informationen aus ihren Erfahrungen beisteuerten.