Kein Missbrauch demokratischer Werte! ist eine Kampagne des Kreisjugendring München-Stadt gegen Rassismus und populistische Rhetorik.
Essentielle Werte unserer Demokratie, die Solidarität, Gleichheit und Vielfalt gewährleisten, werden immer mehr von radikalen Gruppierungen vereinnahmt und für ihre ausgrenzende und rassistische Politik missbraucht.
Europa, Freiheit, Heimat, Tradition, Wahrheit und Widerstand sind per se keine rechtspopulistischen Begriffe, sondern Werte, die für unser Zusammenleben in München, Deutschland und Europa wichtig sind. Wir wollen keine Vereinnahmung unserer Grundwerte durch Rassist*innen und Populist*innen. Wir holen uns die Begriffe zurück und regen zum gesellschaftlichen Diskurs an.
Ab 14. Juli 2016 lagen in allen CityCards-Verteilern der Stadt Postkarten (s.u.) aus. Begleitet wurde die Kampagne auf einem Blog und durch eine Aktionswoche von 14. bis 20. Juli.
Die Aktionen standen unter dem Motto „Europa, Freiheit, Heimat, Tradition, Wahrheit, Widerstand – das lassen wir uns nicht nehmen!“.
Vom 25. August 2017 bis zur Bundestagswahl am 24. September 2017 wurden die Postkarten erneut in allen CityCards-Verteilern der Stadt ausgelegt.
Die Aktionen
„Ehrenwort!?“ – U25-Poetry-Slam
Pressefreiheit, Redefreiheit, Informationsfreiheit, Freiheit der Kunst, …
Freiheit ist ein essentieller Wert unserer demokratischen Gesellschaft. Ohne unsere Freiheiten würde es auf den Slambühnen Deutschlands leer. Zugleich missbrauchen rechtspopulistische Organisationen den Begriff Freiheit – beispielsweise die islamfeindliche Partei „Die Freiheit“ -, um unsere Freiheiten einzuschränken.
Zum Auftakt der Aktionswoche „Kein Missbrauch demokratischer Werte“ unter dem Motto „Europa, Freiheit, Heimat, Tradition, Wahrheit, Widerstand – das lassen wir uns nicht nehmen!“ haben verschiedene Slammer am 14. Juli 2016 beim U25-Poetry-Slam ihre Texte zum Besten gegeben.
„grenzenlos gemeinsam – junge Visionen für Europa“ – Podiumsdiskussion
Geeint in Vielfalt – das ist das Motto der Europäischen Union. Doch Europafeindlichkeit erstarkt seit einigen Jahren. Brexit, LePenn, Orban,… Die EU bröckelt und zerstreitet sich an den Themen Eurokrise, Flüchtlingskrise, Jugendarbeitslosigkeit…
Dabei ist Europa die Idee von einem gerechten Zusammenleben in Frieden. PEGIDA missbraucht den Begriff der EuropäerInnen für ihre ausgrenzende rassistische und islamfeindliche Hetze.
Europa – das lassen wir uns nicht nehmen.
Die Jungen Europäischen Föderalisten München und das Münchner Schülerbüro wollen sich diesen demokratischen Grundwert unserer Gesellschaft nicht nehmen lassen und mit neuen Leben füllen.
Bei einer Podiumsdiskussion mit Filmausschnitten am 16. Juli 2016 haben sie darüber gesprochen, was junge Menschen bewegt, sich für ein grenzenloses Europa einzusetzen und was Europa für ihre Zukunft bedeutet.
„Heimatgeflüster“ – Picknick mit traditionellen Märchen aus aller Welt
Heimat und Tradition – was verknüpft diese Begriffe schöner als Märchen und Sagen aus aller Welt. Tradition und Heimat bereichern mit ihrer prächtigen Folklore unseren Alltag. In Form von Heimatverbänden aus aller Welt gestalten Trachten, Tänze, Essen, Begegnungen und Feste ein buntes Miteinander in München.
Heimat und Tradition – das lassen wir uns nicht nehmen!
Gemeinsam mit der Jugend des Deutschen Alpenverein sollte am 17. Juli 2016 bei einem gemütlichen Picknick im Garten des Alpinen Museum Märchen aus verschiedenen Kulturen gelauscht werden. Die Veranstaltung musste wetterbedingt leider ausfallen.
Luftballon-Aktion beim sommer.dok
Wie können wir einem Missbrauch unserer demokratischen Werte kreativ entgegentreten?
Um historische Hintergründe, Ideen, Aktionen und Workshops zu dieser Frage drehte sich alles am 20. Juli 2016 auf dem Königsplatz.
Zum vierten Mal hat der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) die junge Stadtgesellschaft eingeladen, sich zu informieren, mitzureden und mitzumischen und sich an Aktionsständen, in Workshops und Diskussionen mit Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen. Unteranderem konnte man in einem Workshop kreative Ausdrucksformen für Demokratische Werte und Menschenrechte kennenlernen und die Wanderausstellung „Deckname Betti“ informierte zu jugendlichem Widerstand gegen nationalsozialistischen Terror.