In München gibt es zu wenig Freiräume, die selbstbestimmt von jungen Menschen gestaltet und genutzt werden können. Junge Menschen benötigen mehr Räume, die nicht vorstrukturiert und zweckgebunden sind.
Freiräume sind demokratische Bildungsorte, Vernetzungsorte und ein wichtiger Bestandteil einer offenen und toleranten Stadtgesellschaft. An solchen Orten entstehen oft Ideen und Projekte, die auch für die ganze Gesellschaft Relevanz haben.
Doch für solche Freiräume gibt es oft viele Hindernisse, und Nutzungskonflikte stehen meist im Vordergrund.
In München gibt es immer wieder Leerstand, der seit Jahren ungenutzt ist, aber in den seltensten Fällen für junge Menschen als Freiraum zur Verfügung gestellt wird. Oft sind die Preise für die Flächen so hoch, dass es sich junge Menschen nicht leisten könnten. Diese Orte gehen somit vorwiegend an „ältere“ Akteurinnen und Akteure, die seit längerem in verschiedenen Szenen etabliert sind.
Hinzu kommt, dass es beim Thema Freiräume/Zwischennutzungen kaum direkte und einfache Kommunikationswege in die Verwaltung gibt – gerade für junge Aktive ist es deshalb schwierig und oft demotivierend, einen Überblick über Möglichkeiten und Hindernisse für ihre Anliegen zu bekommen.
Die Corona-Pandemie verstärkt die Problematik, dass junge Menschen kaum noch unkommerzielle, konsumfreie Orte in der Stadt haben. Und der Nutzungsdruck auf attraktive öffentliche Räume, wie an der Isar, im Englischen Garten oder am Gärtnerplatz nimmt zu – aber das wird von der Stadtgesellschaft seit der Corona-Pandemie noch weniger toleriert und viele junge Menschen sind dort verstärkt von polizeilichen Repressionen betroffen.
Es wird höchste Zeit, dass junge Menschen mehr Akzeptanz und mehr Freiheiten in der Gestaltung der Stadt bekommen!
Deswegen sind Freiräume ein essentieller Teil unserer jugendpolitischen Forderungen.
Hierzu ein Zitat aus dem Aufruftext des dezentralen Freiräume(n)-Aktionstages (5.6.2021), der auch vom Kreisjugendring München-Stadt unterstützt wurde:
„Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Existenzberechtigung von Räumen außerhalb von ökonomischem Zweck und Wachstum liegen kann. (…) Wir fordern Räume, in denen sich revolutionäre, innovative Ideen potenzieren und Konventionen aller Art infrage gestellt werden können. Unser Ziel ist eine lebenswertere Zukunft.” Mehr Infos zu Freiräume(n) unter www.freiraeumen.jetzt