In dieser Spielzeit fanden auch politische Themen seinen Platz. Daher gab es für Jugendliche aus den Freizeitstätten des Kreisjugendring München-Stadt die Möglichkeit, sich mit dem NSU-Prozess auseinanderzusetzen. Inhaltlichen Input lieferte hier vor allem die Fachstelle Demokratische Jugendbildung im KJR.
Gemeinsam mit einem bekannten Journalisten und Rechtsextremismus-Experten erarbeiteten die Teilnehmenden die Hintergründe des Prozesses. So wurde unter anderem das Thema Rechtsextremismus näher behandelt und die Mordserie anhand einer Deutschlandkarte veranschaulicht und im Detail besprochen. Hierbei wurde erklärt, welche Absichten die Täter hatten und wie die Polizei mit den Zeugenaussagen und den Familienangehörigen der Opfer umging.
Im Rahmen dieses Workshops besuchten die Jugendlichen das Theaterstück Urteile im Marstall-Theater. Auch hier wurde vor allem den Gefühlen der Angehörigen der Opfer Beachtung geschenkt und die Geschichte der NSU-Morde aus ihrer Perspektive behandelt. Die Schauspieler_innen erzählten außerdem auf der Bühne von alltäglichen Situationen, in denen sie Rassismus zu spüren bekommen. Danach traf man sich mit der Regisseurin und den Schauspieler_innen für ein Publikumsgespräch. Hier erzählte die Regisseurin viel von der Entstehungsgeschichte des Stücks und ihrer Arbeit. Die Schauspieler_innen berichteten darüber, wie sie sich mit der Rolle auseinandergesetzt und das Stück vorbereitet haben.
Zum Abschluss werden die Jugendlichen im Herbst einen Gerichtstermin im Oberlandesgericht München besuchen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Polizisten nicht echt sind, sondern zum Stück gehören!“ (Teilnehmerin vom SBZ Sendling)
In Kooperation mit dem
Residenztheater
März 2015
Beteiligte Einrichtung
SBZ Sendling
Teilnehmende
4 Jugendliche
Alter: 12-16 Jahre
Migrationshintergrund: 3
4♀